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„Ich möchte meinem Kind alle Möglichkeiten offen halten“

Katja Schülke, 91-fache Nationalspielerin und Handballerin des Jahres vom Handballclub Leipzig, ist seit Dezember Mutter eines kleinen Sohnes. Seitdem hat „Lasse“ das Leben ihrer kleinen Familie ganz schön auf den Kopf gestellt. Statt um das runde Leder dreht sich nun alles um Windeln und Baby-Nahrung. Vita 34 traf die junge Mama für dieses exklusive Interview.

Liebe Katja, kurz vor Weihnachten hast Du Deinen ersten Sohn zur Welt gebracht. Wie geht es Euch heute?

Uns geht es super. Mein kleiner Mann und ich sind gut drauf und wir genießen die gemeinsame Zeit mit Papa. Natürlich ist es erst mal eine große Umstellung, zumal Lasse ein paar Wochen zu früh dran war. Aber so kam er als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk zur Welt.

Was hat sich zum Alltag als Handballerin des Jahres 2013 geändert, ist es als Mama eher stressiger geworden?

Als stressiger würde ich es nicht bezeichnen, es ist eben alles anders. Früher musste ich vor allem auf mich und meinen Körper achten, denn damit hab ich ja mein Geld verdienen und Handball spielen müssen – und das will ich ja bald auch wieder tun. Jetzt trage ich aber als Mama die Verantwortung für Lasse und das 24 Stunden am Tag. Was ziemlich anstrengend sein kann. Aber ich habe ja eine große Unterstützung durch meinen Mann.

Welche Themen haben Dich während der Schwangerschaft thematisch bewegt?

Wie jede andere Mutter auch habe ich mich viel mit gesunder Ernährung und der Entwicklung des Kindes beschäftigt – das war aber kein großer Unterschied zu meiner Lebensweise als Sportlerin. Ich weiß ja grundsätzlich was meinem Körper gut tut. Was mich jedoch sehr bewegt hat, ist die Vorsorge für mein Kind, vor allem die gesundheitliche. Unter anderem habe ich mich recht schnell für die Einlagerung von Stammzellen aus der Nabelschnur entschieden, um meinem Kind später alle Möglichkeiten offen zu halten.

Warum war Dir die Einlagerung der Stammzellen von Lasse so wichtig?

Je mehr man sich mit diesem Thema auseinandersetzt, desto deutlicher wird einem bewusst, was die Wissenschaft zu leisten im Stande ist und welche Perspektiven sich durch die Nutzung von Stammzellen ergeben. Vor allem stellt die Entnahme aber kein Risiko für Mutter und Kind dar, so dass es quasi keinen besseren Zeitpunkt gibt, die Stammzellen einzulagern.

Wie kann man sich das vorstellen, wie läuft die Entnahme nach der Geburt ab?

Ich habe davon eigentlich gar nichts mitbekommen. Vor meiner Entbindung war ich zu einem Beratungsgespräch bei Vita 34, in dem mir eine Mitarbeiterin alles Wichtige erklärt hat. Alles andere lief dann von selbst, ich musste nur das Entnahmepaket mit in die Klinik nehmen. Die Hebammen und Ärzte wussten Bescheid. Danach bekam ich dann eine Mitteilung, mit allen Analysewerten und dem Hinweis, dass das Blut ohne Probleme eingelagert werden konnte. Und nun liegen die Stammzellen in einem Kühltank und werden hoffentlich nie benötigt.

Wie geht es jetzt mit Deiner sportlichen Karriere weiter?

Zu meinem großen Glück steht mein Verein – der HCL – voll hinter mir. Ich will auf jeden Fall wieder spielen und meine Mannschaft unterstützen. Vor allem freue ich mich auf die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro und die Weltmeisterschaft 2017 in Deutschland. Ich bleibe auf jeden Fall am Ball.