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Spitzensportler setzen auf Nabelschnurblut

Motorradweltmeister Max Biaggi hat es erst kürzlich getan. Skisprungweltmeister Jens Weißflog ebenfalls. Ski-Ass Martina Ertl-Renz, Ex-Bayernprofi Thomas Helmer und Zweitliga-Torwart Dennis Eilhoff sogar je zweimal: Immer mehr Spitzensportler lassen zur Geburt ihrer Kinder Nabelschnurblut entnehmen und zur Gesundheits­vorsorge bei uns aufbewahren.

Warum entscheiden sich ausgerechnet Sportler für diese Form der Vorsorge? Ich denke, in erster Linie geht es ihnen nicht anders als uns „normalen“ Eltern. Als Vater oder Mutter wollen sie natürlich das Beste fürs Kind. Und sie wollen alles tun, damit ihr Kind gesund bleibt.

Aber vielleicht sind Sportler bedingt durch die typischen Verletzungen etwa an Sehnen, Bändern oder Gelenken auch stärker sensibilisiert für neue Therapien. Martina Ertl-Renz, bis zu ihrem Rücktritt vom aktiven Ski-Rennsport eine der erfolgreichsten deutschen Ski-Fahrerinnen, hatte es so formuliert: „Ich habe mich oft mit Verletzungen gequält und hoffe, dass es meine Tochter da vielleicht einmal besser hat, wenn sie auf ihre eigenen Stammzellen zurückgreifen kann – auch wenn sie vielleicht keinen Leistungssport betreiben wird.“

Die Hoffnung ist nicht unbegründet. Weltweit arbeiten Forscher zum Beispiel daran, mit Hilfe von Stammzellen aus Nabelschnurblut Gelenke und Knorpel herzustellen. In verschiedenen Forschungszentren werden bereits Rennpferde mit schweren Verletzungen experimentell mit Stammzellen behandelt. Hier hat sich gezeigt, dass die Gabe von Stammzellen den Heilungsprozess unterstützen und beschleunigen kann. Beim Mensch ist man noch nicht soweit, aber das Potenzial dazu steckt eindeutig in den Stammzellen.

Wenn Eltern, und damit meine ich nicht nur Spitzensportler, sich für die Aufbewahrung von Nabelschnurblut entscheiden, haben sie meist nicht nur den gegenwärtigen Stand der Stammzellmedizin im Blick. Genau wie wir sind sie überzeugt, dass in den Stammzellen ein viel größeres Potenzial steckt, als wir heute wissen. Und unsere Kinder werden davon profitieren.

(Frank Schott)