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Wo bei uns die Post abgeht

Wer glaubt, in einer Poststelle werden den lieben langen Tag nur Briefe eingetütet und mit einer Briefmarke versehen, der irrt. Zumindest bei uns haben die Kollegen der Poststelle viele zentrale Aufgaben und damit alle Hände voll zu tun. Mein Ausbildungsplan verschlägt mich nun also auch hierher. Ich bin gespannt …

Klar, zunächst ist auch bei uns die Poststelle der Ort, an dem sämtlicher ausgehender Briefverkehr zusammentrifft und versendet wird. Egal ob Eingangsbestätigungen des Nabelschnurblutes, Befunde über die einzelnen Untersuchungen des Blutes oder Zertifikate über die erfolgreiche Einlagerung mit Rechnungen – alles wird hier an unsere Kunden verschickt. Da können gemeinsam mit dem Versand unserer Elternratgeber und den Sets für unser Vorsorge-Screening pro Tag locker ein paar hundert Euro an Portokosten zusammen kommen. Natürlich treffen hier auch Warenlieferungen ein, die an die verschiedenen Abteilungen verteilt werden müssen, zum Beispiel Labor-Utensilien oder Druckunterlagen. Doch das ist noch lange nicht alles.

Heute heißt es für mich zum Beispiel: Pakete für den Außendienst packen! Immerhin wollen die Kollegen für ihre tägliche Arbeit in den Kliniken und Praxen, für Schulungen, Kongresse und Messen immer aktuelles Material zur Verfügung haben, um Eltern und Ärzte kompetent beraten zu können. Und wenn im Herbst wieder die Babymesse-Zeit losgeht, muss hier auch an Aufsteller, Giveaways oder an Knabbereien und Säfte für die Messebesucher gedacht werden.

Doch das Besondere an unserer Poststelle ist für mich, dass die Kollegen hier eine ganz zentrale Rolle für die Nabelschnurblut-Einlagerung spielen. Sie sind speziell geschult und packen das Entnahmepaket, das die Eltern zur Geburt mit in die Klinik nehmen, aus vielen steril verpackten Einzelbestandteilen zusammen. Dazu gehört zum Beispiel unser  Entnahmeset, alles zum Desinfizieren, Gelkissen für die Isolierung und auch eine Kanüle für das Blut der Mutter. Ganz wichtig: im Entnahmepaket befindet sich auch ein Temperaturlogger, eine Art kleiner Speicherchip, der die Temperatur im Inneren des Pakets vom Verlassen unseres Hauses bis zur Rückkehr aufzeichnet. Damit wissen wir genau, ob das Nabelschnurblut bei der richtigen Temperatur transportiert wurde. War es mal kälter als 18° oder wärmer als 26° werden die Kollegen im Labor zusätzliche Qualitätstests durchführen, um sicherzustellen, dass das Blut keinen Schaden genommen hat.

Alle Einzelteile und Dokumente werden mit Barcodes und dem Namen der werdenden Mutter beschriftet, damit auch nichts durcheinanderkommt. Am Paket wird ein Transportprotokoll angebracht, oben drauf kommt ein Entnahmeprotokoll, das in der Klinik dann von dem Arzt oder der Hebamme ausgefüllt wird. Ziemlich viel also, an was hier gedacht werden muss. Wenn davon etwas fehlen würde, könnte das Nabelschnurblut nicht eingelagert werden. Das ist aber bisher noch nie passiert!

Dank dieser vielen verschiedenen Aufgaben und den lieben Kollegen fühle ich mich in unserer Poststelle also richtig wohl!

(Vivien Borgwardt)