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Ein bestens geschützter Platz für unsere Nabelschnurblut-Präparate

Sie sind das Herzstück von Vita 34: Unsere 70 Kryotanks. Der Begriff Kryo kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Kälte“. Denn in den Tanks lagern unsere über 75.000 Nabelschnurblut-Präparate gut gekühlt und bestens geschützt. Damit das Nabelschnurblut auch in einigen Jahrzehnten noch einsetzbar ist, haben wir die Tanks so angepasst, dass sie die optimalen Lagerbedingungen für Nabelschnurblut-Präparate bieten.

Sie bestehen aus massivem Stahl und sind vollständig beladen mit 1,6 Tonnen dementsprechend schwer. Den Aufbau der Tanks muss man sich so ähnlich vorstellen, wie bei einer Thermoskanne. Durch die doppelwandige Außenschicht und das dazwischen enthaltene Vakuum wird die sehr tiefe Innentemperatur gut isoliert und bleibt von der Außentemperatur unbeeinflusst. Die Tanks haben eine relativ kleine Öffnung, so dass beim Öffnen, z. B. beim Hineinlegen neuer Nabelschnurblut-Präparate, kaum Kälte entweichen kann.

Unsere Tanks sind mit 1,68 Meter höher als gewöhnliche Serienmodelle. Denn die darin enthaltenen und von uns entwickelten Einschubregale, sogenannte Racks, messen 85 Zentimeter und wären damit zu hoch für einen Standardtank.

Und noch ein paar Fakten für Zahlen-Liebhaber: Die Racks haben jeweils fünf Etagen, pro Etage passen sieben Kassetten mit jeweils einem Blutbeutel hinein. Dank der besonderen Bauweise können 48 Racks in einem Tank Platz finden. So passen also insgesamt 1.680 Blutbeutel in jeden Tank.

Und unsere Racks haben noch eine weitere Besonderheit: Sie sind nicht aus Edelstahl, wie bei herkömmlichen Modellen, sondern aus Aluminium. Sollte ein Rack sich also einmal beim Herausnehmen erwärmen, kühlt es sich im Tank auch sehr schnell wieder ab.

Im Inneren eines Tanks herrschen fast minus 200 Grad Celsius. Bei diesen Temperaturen kommt der Stoffwechsel in den Zellen im Nabelschnurblut fast völlig zum Erliegen, so dass sie kaum altern. Um diese tiefen Temperaturen zu erreichen, werden bis zu 250 Liter flüssiger Stickstoff über Magnetventile in den Tank eingefüllt, bis eine Füllhöhe von etwa 20-25 cm Zentimeter erreicht ist. Der flüssige Stickstoff am Boden verdampft, steigt im Tank nach oben und in dieser so genannten Gasphase lagern die Nabelschnurblut-Präparate.

Doch wie gelangt das eiskalte Stickstoffgas auch bis in die oberen Etagen des Tanks? Das funktioniert wie bei einem Kamin. Sind alle Racks im Tank, wird die Kälte sozusagen nach oben gesaugt und erreicht so auch die obersten Blutpräparate. Zwischen der untersten und der obersten Etage herrscht somit ein Temperaturunterschied von etwa 8 Grad Celsius.

Die Temperaturen im Tank kontrollieren wir übrigens alle sechs Stunden. Diese Daten werden einmal pro Monat ausgelesen. Außerdem wird die Temperatur morgens und abends per Hand abgelesen und in einem Protokoll erfasst, so dass wir auch bei Stromausfall dokumentieren können, dass das kostbare Nabelschnurblut stets sicher gelagert wurde. Es würde übrigens 27 Tage dauern, bis die Temperatur in unseren Tanks von minus 180 auf minus 130 Grad Celsius angestiegen wäre, wenn wir keinen Stickstoff nachfüllen würden – immer noch kalt genug, um die Qualität des Blutes nicht zu beeinträchtigen. Wir befüllen unsere Tanks allerdings zweimal pro Woche, weshalb die Temperatur konstant bei minus 180 Grad Celsius gehalten wird.

(Dr. Dietmar Egger)