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Augenleiden im Alter: Mit Stammzellen gegen die AMD

Am 15. Oktober ist Tag des weißen Stocks

In einer 1964 verabschiedeten Resolution erklärte der US-Kongress den 15. Oktober zum „White Cane Safety Day“. Der etwas sperrige Name lässt sich mit „Verkehrssicherheitstag des Weißen Stocks“ übersetzen. Mit diesem Aktionstag sollte die Forderung blinder und sehbehinderter Menschen nach mehr Selbstständigkeit unterstützt werden. Die Proklamation war auch der Startschuss für ein systematisches Orientierungs- und Mobilitätstraining, das Blinden und Sehbehinderten ermöglicht, aktiv und selbstständig am Straßenverkehr teilzunehmen, denn bis heute ist der weiße Langstock ein wichtiges Schutz- und Erkennungszeichen. Der Tag des weißen Stocks wurde schnell zum weltweiten Aktions- und Mitmachtag.

 

Altersbedingte Makuladegeneration durch den demografischen Wandel auf dem Vormarsch

Jährlich erblinden rund 5.000 Menschen in Deutschland aufgrund von AMD. Die Zahl der Neuerkrankungen wird auf 50.000 Patienten geschätzt.

Seit Jahren nimmt die Zahl der Menschen mit starker Sehbehinderung auch in Deutschland zu. Ein Grund dafür ist, dass die Deutschen immer älter werden und sich somit „Altersgebrechen“ stärker in den Gesundheitsstatistiken wiederfinden lassen. Die sogenannte Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die Hauptursache für Erblindungen bei der Gruppe der über 50-Jährigen.

Bei der Makuladegeneration handelt es sich um eine Erkrankung der Netzhaut, die den Gelben Fleck und damit den Punkt des schärfsten Sehens betrifft. Die Zellen der Macula lutea verlieren dabei allmählich ihre Funktion. Die Folgen machen sich zunächst meist schleichend bemerkbar. Es kommt erst zu einem Nachlassen der zentralen Sehschärfe. Die Betroffenen merken das hauptsächlich, weil sie immer schlechter lesen können. Als nächstes folgt die Abnahme des Kontrastsehens und des Farbensehens. Wenn es bereits zu Ausfällen im zentralen Gesichtsfeld kommt, ist die Erkrankung schon sehr weit fortgeschritten.

Die Krankheit wird zunächst nicht durch das Nervengewebe der Netzhaut ausgelöst, sondern geht von den Unterstützungsstrukturen, dem sogenannten retinalen Pigmentepithel (RPE), der Bruch’schen-Membran und der Aderhaut aus. Bei der Altersbedingten Makuladegeneration häuft sich Lipofuszin in den RPE-Zellen an. Dabei handelt es sich um oxidierte und damit für den Körper unbrauchbar gewordene Eiweißbausteine. Sie beeinträchtigen die Funktion der RPE-Zellen und führen letztlich zu deren Absterben. Sterben jedoch immer größere Areale der Unterstützungsstrukturen, so sterben auch die darüber angesiedelten Photorezeptoren ab. Es kommt zur Narbenbildung auf der Netzhaut. Die Sehfähigkeit lässt so immer stärker nach. Zusätzlich wachsen bei fortgeschrittenem Verlauf vielfach noch Gefäße durch die Bruch’sche Membran in das ohnehin schon geschädigte retinale Pigmentepithel ein.

 

Stammzellen revolutionieren die AMD-Behandlung

Augenärzte unterscheiden zwischen der trockenen (atrophe) und der feuchten (exsudativen) Makuladegeneration. Während die trockene AMD langsam voranschreitet, kann die feuchte AMD zu einer schnellen Verschlechterung des Sehvermögens führen. Beide Arten werden mittels unterschiedlichen Therapieansätzen behandelt. Bei der feuchten AMD geht es vor allem darum, das Gefäßwachstum im Auge zu hemmen. Bei der trockenen AMD muss gezielt der Anteil des Makulapigments erhöht werden. Dafür werden den Patienten hochdosierte Lutein-Präparate verschrieben. Außerdem versuchen Augenärzte den Homocysteinspiegel ihrer Patienten mit B6- und B12-Vitaminen sowie Folsäure abzusenken, weil ein erhöhter Homocysteinspiegel als Krankheitsauslöser gilt.

Für die Behandlung der trockenen AMD steht eine Stammzelltherapie bereits in den Startlöchern. Zunächst wurden dafür embryonale Stammzellen genutzt, jedoch gibt es hierbei größere Probleme. Zum einen ist die Gewinnung von embryonalen Stammzellen ethisch hoch umstritten. Zum anderen sind diese Zellen auf permanente Teilung programmiert. Gehen sie im Körper auf Wanderschaft, steigt das Risiko für die Entwicklung von Tumoren. Nun wurde die Stammzellentherapie weiterentwickelt. Die Mediziner arbeiten jetzt mit den eigenen Stammzellen der Patienten. Dafür werden adulte Stammzellen aus dem Blut der Patienten herausgefiltert und anschließend im Labor zu gesunden Augenzellen umprogrammiert und vermehrt. Die gesunden Zellen bekommt der Patient in einem zweiten Schritt bei einem minimalinvasiven Eingriff in die Netzhaut implantiert. Geht alles gut, nimmt der Körper die Zellen an und das Fortschreiten der AMD stoppt. Noch laufen erste Gehversuche im Rahmen der sogenannten SuGAR-AMD-Studie. Das Ziel ist jedoch klar abgesteckt: Die neuen Behandlungsoptionen mit Stammzellen sollen ihren Weg vom Labor hinein in den klinischen Alltag finden.

 

Neonatale Stammzellen für den medizinischen Einsatz geradezu prädestiniert

Körpereigene, adulte Stammzellen haben einen großen Nachteil: Sie werden zwar vom Körper definitiv nicht als fremd erkannt, aber sie sind bereits mit ihrem Patienten gealtert. Umweltgifte und Krankheiten konnten ihnen zusetzen. Auch steigt im Laufe des Lebens das Risiko für Mutationen, weil es beim beständigen Ablesen des Erbgutes zu Kopierfehlern kommen kann. Das Proliferationspotential, also die Fähigkeit sich zu teilen, nimmt auch mit fortgeschrittenem Lebensalter ab.

Es gibt jedoch eine Stammzellenquelle, die nahezu „taufrisch“ ist: die jungen und unbelasteten neonatalen Stammzellen, die aus der Nabelschnur von Neugeborenen gewonnen werden können. Das Nabelschnurblut selbst ist reich an hämatopoetischen Stammzellen. Sie sind wichtig für die Blutbildung, denn aus ihnen entstehen unter anderem Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen). Das Nabelschnurgewebe dagegen enthält besonders viele mesenchymale Stammzellen, aus denen sich Muskeln, Sehnen und Bindegewebe, aber auch Knochen und Knorpel entwickeln. Der „Schatz aus der Nabelschnur“ kann heute unmittelbar im Anschluss an die Geburt gesichert, aufbereitet und eingelagert werden. Im Kälteschlaf überdauern die Stammzellen so Jahrzehnte, ohne zu altern. Im Bedarfsfall lassen sie sich schnell und einfach auftauen und sind dann genauso teilungsfreudig und flexibel wie kurz nach der Geburt. Damit sind die neonatalen Stammzellen das beste Ausgangsmaterial für medizinische Therapien. Und sie werfen noch ein Argument in die Waagschale: Sie lassen sich einfach, risikolos und vollkommen schmerzfrei gewinnen. Verstreicht jedoch das kurze Zeitfenster für die Entnahme, so sind die Stammzellen unwiederbringlich verloren.

Vita 34 setzt sich seit Jahren dafür ein, dass heute geborene Kinder die Chance auf ein eigenes Stammzelldepot bekommen. So stehen ihnen später im Ernstfall alle Therapieoptionen zur Verfügung. Um dieses Ziel zu erreichen, werden unsere Mitarbeiter nicht müde, Ärzte, Hebammen und Familien über das Potenzial der neonatalen Stammzellen zu informieren und über die Einlagerung von Nabelschnurblut und/oder Nabelschnurgewebe aufzuklären, denn leider landen noch immer mehr als 90 Prozent der Nabelschnüre im Klinikmüll. Doch für dieses Schicksal sind die darin enthaltenen Stammzellen viel zu schade. Experten schätzen, dass in Zukunft jeder siebte Mensch im Laufe seines Lebens auf eine Therapie mit Stammzellen angewiesen sein könnte.

Bereits heute gibt es schon über 80 Krankheitsbilder, die mit Hilfe von Stammzellen, wie man sie auch in der Nabelschnur findet, therapiert werden. Möchten Sie diesen Überblick anfordern, so kontaktieren Sie am besten noch heute den Vita 34-Kundenservice. Am einfachsten funktioniert dies über die kostenlose Vita 34-Infoline unter 00800 034 00 000. Unsere Mitarbeiter stehen Ihnen aber auch bei allen anderen Fragen rund um die Stammzellen gern Rede und Antwort.

 

Für blinde und sehbehinderte Menschen gibt es heute eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die ihnen das Leben und die Orientierung erleichtern. Screenreader lesen beispielsweise das Internet vor. Ein Color Detector hilft bei der Zusammenstellung der Kleidung, denn das Gerät erkennt Farben und verhindert so, dass orange Socken zur lila Hose getragen werden. Die Brailleschrift ermöglicht Blinden, ebenfalls in die Welt der Bücher einzutauchen. Doch auch wenn sich viele Betroffene mit ihrem Schicksal abgefunden haben und den Alltag hervorragend meistern, bleibt doch der verständliche Wunsch, einmal die Welt richtig und in bunt zu sehen. Sie wollen wissen, in welchen Farben der Sonnenaufgang erstrahlt und wie blau das Meer sein kann. Stammzellen haben das Potenzial, blinden Menschen das Sehvermögen zurückzugeben. Weltweit arbeiten Wissenschaftler an diesem Ziel mit Hochdruck.