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Blinde wieder sehend machen – Ein Ziel der Stammzellenforschung

Am 15. Oktober ist Tag des Weißen Stockes

Im Rahmen der Woche des Sehens soll am 15. Oktober mit dem „Tag des Weißen Stockes“ auf die Situation blinder und sehbehinderter Menschen aufmerksam gemacht werden. Warum ausgerechnet dieses Datum? In einem symbolischen Akt übergab am 15. Oktober 1964 der damalige US-Präsident Lyndon B. Johnson die ersten Langstöcke an Menschen mit starker Sehbehinderung. 1969 riefen die Vereinten Nationen dann für diesen Tag den „Internationalen Tag des Weißen Stockes“ aus.

Der weiße Blindenstock ist neben der gelben Armbinde mit den drei schwarzen Punkten ein wichtiges Schutz- und Erkennungszeichen von blinden Menschen. Sehende Menschen werden so auf stark sehbehinderte Menschen aufmerksam gemacht. Sie können dann auf deren besondere Bedürfnisse reagieren und zum Beispiel im Straßenverkehr besser Rücksicht nehmen beziehungsweise Hilfe anbieten. Der weiße Stock ist für Blinde außerdem ein wichtiges Hilfsmittel, mit dem sie nach einem Orientierungs- und Mobilitätstraining in der Lage sind, sich unabhängig zu bewegen und selbstbestimmt den Alltag zu meistern.

Weltweit sind 39 Millionen Menschen blind. 246 Millionen Menschen sind sehbehindert. Die Zahlen des WHO-Berichtes ergeben für Deutschland rund 164.000 blinde und über eine Millionen sehbehinderte Menschen. Jedes Jahr erblinden 10.000 Menschen neu, rund 160 Kinder werden blind geboren. Experten registrieren jedoch seit Jahren einen steilen Anstieg der starken Sehbehinderungen. Sie sehen hier einen eindeutigen Zusammenhang mit dem demografischen Wandel. Die Menschen werden immer älter, deswegen treten einige Krankheiten, die zur Blindheit führen können, auch vermehrt auf.

Häufige Ursachen für eine Erblindung:

  • Bis zum 39. Lebensjahr führt die Optikus-Atrophie die Statistiken an. Es handelt sich hierbei um eine degenerative Erkrankung des Sehnervs. Ursache für das Absterben der Nervenzellen kann ein Glaukom sein, das im Volksmund auch grüner Star genannt wird und unter anderem durch einen erhöhten Augeninnendruck verursacht wird. Auch eine verminderte Durchblutung (eine sogenannte Ischämie) oder eine traumatisch bedingte Läsion des Sehnervs gelten als Auslöser für die Optikus-Atrophie.
  • In der Altersgruppe der 40 bis 79-Jährigen ist die diabetische Retinopathie die häufigste Erblindungsursache. Hier werden durch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus die Blutgefäße der Netzhaut geschädigt.
  • Ab dem 80. Lebensjahr geht fast die Hälfte aller Erblindungen auf die altersbedingte Makuladegeneration zurück.

Der Kampf gegen die Blindheit

Forscher versuchen seit Jahren, sehbehinderten Menschen ihren verlorenen optischen Sinn zurückzugeben und so Blinde wieder sehen zu lassen. Dafür gibt es eine Reihe unterschiedlicher Ansätze und Forschungsprojekte, die sich mit verschiedenen Augenerkrankungen auseinandersetzen. Sie reichen vom implantierten bionischen Auge namens „Argus II“ über den Versuch, die für die Makuladegeneration verantwortlichen Gene zu modifizieren und so die Krankheit buchstäblich auszuschalten, bis hin zur künstlich gezüchteten Hornhaut. Am Tissue Engineering, also dem gezielten Züchten von Geweben im Labor, arbeitet die Stammzellenforschung, um für die Zukunft neue Therapieoptionen für Blinde zu ermöglichen.

Hornhautersatz aus Stammzellen

Forschern der University of Osaka (Japan) und der University of Cardiff (Großbritannien) gelang es kürzlich, aus menschlichen Stammzellen Teile des Auges nachzubauen. Sie nutzen induzierte, pluripotente Stammzellen und ließen daraus im Labor eine Gewebescheibe wachsen, die einem primitiven Auge ähnelte und Zellen der Linse, der Netz- und Hornhaut sowie der Bindehaut enthielt. Die Hornhautzellen wurden später blinden Kaninchen eingesetzt. Dadurch erlangten die Tiere ihre Sehkraft zurück. Komplett neu ist die Idee des Austausches der Hornhaut nicht. Bereits heute gehört die Hornhaut-Transplantation, die sogenannte Keratoplastik, zu den Standardeingriffen in Augenkliniken. Sie ist erforderlich, wenn die Hornhaut ihre wichtigsten Aufgaben wie Durchsichtigkeit, Wölbung und Festigkeit aufgrund von Erkrankungen und Degeneration nicht mehr wahrnehmen kann. Bislang sind Ärzte hier allerdings auf Spenderorgane angewiesen. Mit der Stammzellentechnik wäre es möglich, die Hornhaut im Labor zu produzieren, sodass jederzeit ausreichend Material für die Patienten zur Verfügung stände.

Mit Stammzellen gegen den Grünen Star

Die Stammzellen von Freiwilligen mit einer vererbten Form des grünen Stares nutzten Wissenschaftler der School of Science an der Indiana University-Purdue University Indianapolis (USA) zum Vergleich mit gesunden Studienteilnehmern. Dafür wurden zunächst Hautzellen in induzierte, pluripotente Stammzellen zurückverwandelt. Im nächsten Schritt erfolgte die gezielte Ausdifferenzierung zu retinalen Ganglienzellen. Während sich die Hautzellen der Glaukom-Patienten nicht von den Hautzellen der gesunden Menschen unterscheiden ließen, gab es bei den umgewandelten retinalen Ganglienzellen Unterschiede. Sie wurden bei den Glaukom-Patienten krank und starben viel schneller ab als bei den gesunden Studienteilnehmern. Die Forscher wollen nun versuchen, die Zellen am Absterben zu hindern, sodass es in Zukunft gelingen könnte, gesunde Zellen der Patienten als Ersatz für die kranken und abgestorbenen zu nutzen.

Vita 34 ist in der Spitzenforschung dabei

Vita 34 engagiert sich seit Jahren aktiv in der Stammzellenforschung – egal ob Auge, Ohr, Knorpel, Muskel oder Zahn. Die eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung arbeitet mit renommierten Forschungseinrichtungen zusammen – in Deutschland wie auch weltweit. Schon mehrfach gelang es Vita 34, wichtige Impulse zu geben und neue Standards zu setzen.

Unseren Experten ist es eine Herzensangelegenheit, die Bandbreite der Stammzellentherapie immer weiter auszubauen und neue Anwendungsfelder zu finden. Bereits heute hat sich die Stammzelltherapie als Standard in der Behandlung von Krebserkrankungen fest etabliert. Alle Fachleute sind sich einig, dass sie ein wichtiger Baustein in der Medizin der Zukunft sein wird. Deswegen ist es das Ziel von Vita 34, möglichst vielen Menschen ein Stammzelldepot zur Verfügung zu stellen. Um eine breite Versorgung mit Stammzellen zu ermöglichen, klärt Vita 34 intensiv über die Vorteile von Stammzellen aus der Nabelschnur auf. Informieren Sie sich am besten gleich jetzt bei unserem Kundenservice unter 0800 – 034 00 00 (kostenfrei). In einem persönlichen Gespräch lassen sich alle Ihre Fragen schnell und umfassend klären.