Science

Das eigene Nabelschnurblut zur Behandlung von Herzfehlern

Mit dem eignen Nabelschnurblut einen möglichen Herzfehler behandeln? Genau diese Möglichkeit untersuchen US-amerikanische Ärzte und Wissenschaftler im Rahmen einer aktuellen Patientenstudie1. Im Fokus steht dabei die Injektion sogenannter mononuklearen Zellen aus dem Nabelschnurblut in den Herzmuskel von Patienten mit hypoplastischen Linksherz-Syndrom (HLHS).

Beim HLHS ist die linke Herzkammer stark unterentwickelt, die entsprechende Herzklappe stark verengt oder sogar verschlossen. Betroffene Patienten zeigen oft eine bläuliche Verfärbung der Haut, Lippen und Fingernägel (Zyanose) und leiden an Kurzatmigkeit und rascher Ermüdung. Unbehandelt haben sie zudem eine stark verkürzte Lebenserwartung2.

Hauptziel der Studie

In der Studie werden 100 Neugeborene und Kinder mit HLHS im Alter von maximal 8 Monaten behandelt. In 2 Behandlungsgruppen erhalten die kleinen Patienten eine reguläre Herz-OP (Kontrollgruppe) oder eine Herz-OP mit zusätzlichen Injektionen von mononuklearer Zellen aus dem eigenen Nabelschnurblut direkt ins Herzgewebe (Behandlungsgruppe)1.

Hauptziel der Studie ist eine Verbesserung der Pumpleistung der rechten Herzkammer nach der OP. Die Ärzte vergleichen aber auch die Hospitalisierungsdauer sowie verschiedener Vitalparameter der kleinen Patienten nach der OP. Dazu zählen der Verlauf der Gewichtszunahme, der Verlauf der Herzfrequenz oder die Sauerstoffsättigung des Blutes1.

An gleich 7 Kinderkliniken in den gesamten USA können betroffene Kinder im Rahmen der Studie behandelt werden. Die Studie läuft seit April 2019 und endet voraussichtlich im Februar 20261.

Referenzen

ClinicalTrials.gov. NCT03779711: Intramyocardial Injection of Autologous Umbilical Cord Blood Derived Mononuclear Cells During Surgical Repair of Hypoplastic Left Heart Syndrome (AutoCell-S2).https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03779711?term=NOT+peripheral&recrs=abdf&intr=%22cord+blood%22&rank=37. Accessed February 13, 2020.

2 Weyand M, Kececioglu D, Schulze-Everding A, et al. Die chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten des Hypoplastischen Linksherzsyndroms. Dtsch Arztebl International. 1998;95(37):A-2256. https://www.aerzteblatt.de/int/article.asp?id=13039.