Studien

Autologes Nabelschnurblut als Grundlage zur Behandlung von Herzfehlern

Können Herzfehler mit autologem Nabelschnurblut behandelt werden? Diese Frage ist Gegenstand einer aktuellen Phase-2-Studie, die an den Kinderkliniken von Los Angeles, Colorado, Minnesota, Oklahoma und Philadelphia sowie an der Mayo Klinik in Rochester und der Ochsner-Klinik in New Orleans durchgeführt wird1.

Die unverblindete, nicht-randomisierte, multizentrische Studie untersucht die Auswirkungen der Injektion von mononuklearen Zellen aus dem Nabelschnurblut in den Herzmuskel von Patienten mit hypoplastischen Linksherz-Syndrom (HLHS). Beim HLHS ist die linke Herzkammer stark unterentwickelt. Gleichzeitig ist die entsprechende Herzklappe stark verengt oder verschlossen. Betroffene Patienten leiden an Zyanose, Kurzatmigkeit, rascher Ermüdung und haben unbehandelt eine stark verkürzte Lebenserwartung2.

Hauptziel der Studie

In der Studie werden 100 Neugeborene und Kinder mit HLHS im Alter von maximal 8 Monaten behandelt. In 2 Behandlungsgruppen erhalten die kleinen Patienten eine reguläre Herz-OP (Kontrollgruppe, Norwood-2-OP mit Anastomose der oberen Hohlvene mit der rechten Pulmonalarterie) oder die gleiche Form der Herz-OP unterstützt durch zusätzliche intramyokardialen Injektionen mononuklearer Zellen aus dem eigenen Nabelschnurblut (Behandlungsgruppe).

Primärer Endpunkt der Studie ist die Verbesserung der Auswurfleistung der rechten Herzkammer nach der OP. Sekundäre Endpunkte sind die Bestimmung der Hospitalisierungsdauer sowie die Beobachtung verschiedener Vitalparameter wie dem Verlauf der Gewichtszunahme, dem Verlauf der Herzfrequenz oder der Sauerstoffsättigung des Blutes in beiden Patientengruppen nach der OP. Die Studie läuft seit April 2019 und endet voraussichtlich im Februar 20261.

Referenzen

ClinicalTrials.gov. NCT03779711: Intramyocardial Injection of Autologous Umbilical Cord Blood Derived Mononuclear Cells During Surgical Repair of Hypoplastic Left Heart Syndrome (AutoCell-S2).https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03779711?term=NOT+peripheral&recrs=abdf&intr=%22cord+blood%22&rank=37. Accessed February 13, 2020.

2 Weyand M, Kececioglu D, Schulze-Everding A, et al. Die chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten des Hypoplastischen Linksherzsyndroms. Dtsch Arztebl International. 1998;95(37):A-2256. https://www.aerzteblatt.de/int/article.asp?id=13039.