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Wie lange ist das Nabelschnurblut eigentlich lagerbar?

Diese Frage wird in den Medien viel diskutiert und auch unsere Kundenbetreuung wird am Telefon oft danach gefragt. Denn manche Eltern sind verunsichert, ob das Nabelschnurblut auch in 50 oder 70 Jahren noch verwendbar ist.

Der Langzeitlagerung von Nabelschnurblut liegt ein ganz natürlicher Prozess zugrunde: Denn bei der Kryokonservierung wird das Nabelschnurblut bei minus 190 Grad Celsius gelagert. Bei diesen tiefen Temperaturen kommt der Stoffwechsel in den Stammzellen völlig zum Erliegen – und ohne Stoffwechsel altern die Stammzellen nicht. Das Prinzip ist also das gleiche wie bei tiefgekühltem Fleisch oder Gemüse – nur, dass es in unseren Tanks noch etwas kälter ist als im heimischen Tiefkühlschrank.

Nun gibt es die Möglichkeit der Nabelschnurblut-Einlagerung erst seit Anfang der neunziger Jahre. Daher gibt es konkrete Untersuchungen bislang über maximal 15 Jahre. In keiner dieser Untersuchungen konnte aber eine signifikante Abnahme der Lebensfähigkeit der Zellen nach dieser langen Lagerdauer nachgewiesen werden.

Diese Ergebnisse decken sich mit unseren eigenen Haltbarkeitstests, die wir alle zwei Jahre durchführen und dem Paul-Ehrlich-Institut als oberste deutsche Arzneimittel-Überwachungsbehörde mitteilen. Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für biomedizinische Technik auf Grundlage thermodynamischer Gesetze bekräftigen diese praktischen Erkenntnisse und lassen vermuten, dass die Lebensfähigkeit der Zellen über mindestens hundert Jahre aufrecht erhalten werden kann. Daher zweifelt auch kein Wissenschaftler an der Haltbarkeit der Zellen, eher an der Haltbarkeit der Beutel.
Deshalb verwenden wir als einziger Anbieter Einfrierbeutel aus einem speziellen Kunststoff, die wir selbst entwickelt haben. Diese Beutel sind sehr flexibel und halten die sehr tiefen Temperaturen im Stickstofftank gut aus. Dabei sind sie schwierig herzustellen und das Material ist etwa zehn Mal teurer als die herkömmlichen Kunststoffe. Aber eins ist sicher: Die Vorteile rechtfertigen in jedem Fall die Kosten. (Dr. Dietmar Egger)