11. Schwangerschaftswoche

11. SSW:
Tag 71 bis 77 der Schwangerschaft

In der 11. Schwangerschaftswoche beginnt der Körper Ihres Babys mit der Feinarbeit. Die Gliedmaßen differenzieren sich immer weiter aus – und das bei einer noch immer kleinen Scheitel-Steiß-Länge von vier bis fünf Zentimetern. Sie selbst sind inzwischen fast am Ende Ihres ersten Schwangerschaftsdrittels angelangt. Viele Beschwerden wie Müdigkeit, Übelkeit und Stimmungsschwankungen könnten jetzt nachlassen. Dafür wächst das Bäuchlein und vielleicht ernten Sie schon fragende Blicke von Außenstehenden. Bis zur 12. SSW sollten Sie den ersten Baby-Ultraschall machen lassen und auf Wunsch auch ein Ersttrimester-Screening. Waren Sie noch nicht beim Frauenarzt, ist es jetzt höchste Zeit.

Das Baby in der 11. Schwangerschaftswoche

Ab der 11. Schwangerschaftswoche streckt sich Ihr Baby zusehends. Der Hals wird klar erkennbar und die Augen rücken immer mehr in die Mitte des Kopfes. Bestand das Skelett des Fötus bisher aus Knorpeln, beginnen diese nun zu verknöchern. Auch die feine und durchscheinende Haut wird dicker und bildet in den folgenden Wochen weitere Schichten aus. Im Kiefer entwickelt sich die Anlage für die Zähne. Das Baby kann den Mund öffnen, schlucken und gähnen. Die Geschlechtsteile bilden sich weiter aus, sind aber auf dem Ultraschall noch nicht erkennbar.

Die Mutter in der 11. Schwangerschaftswoche

Ihr Babybauch ist nun in der Regel schon leicht sichtbar. Bis jetzt wird er aber nicht durch Ihren Winzling verursacht, sondern durch die Größe Ihrer Gebärmutter, die schon fast Ihr gesamtes Becken ausfüllt. Dabei schwimmt Ihr Baby in der 11. Schwangerschaftswoche gerade einmal in 30 Millilitern Fruchtwasser. Bis zur Geburt wird sich diese Menge ungefähr verdreißigfachen. Haben Sie bisher unter Übelkeit, Unausgeglichenheit und Schlappheit gelitten, lassen diese Beschwerden bei vielen Schwangeren ab der 11. SSW allmählich nach. Eine Garantie dafür gibt es aber leider nicht. Wenn Sie in der 7. Schwangerschaftswoche Ihre erste Vorsorgeuntersuchung hatten, können Sie jetzt einen Termin für die nächste vereinbaren. Bei der ersten von drei großen Ultraschalluntersuchungen bekommen Sie auch das erste „Foto“ von Ihrem Baby ausgedruckt.

Der Vater in der 11. Schwangerschaftswoche

Beteiligen Sie sich aktiv am „Schwanger-Sein“ Ihrer Partnerin. Sie können sie zum Frauenarzt begleiten und mit ihr gemeinsam überlegen, ob Sie ein Ersttrimester-Screening vornehmen lassen möchten. Dieses beinhaltet eine Nackenfaltenmessung Ihres Babys. Außerdem werden mittels einer Blutabnahme zwei Hormonwerte untersucht. Die Ergebnisse können Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit einer Chromosomenanomalie und einer Herzfehlbildung geben. Besprechen Sie mit Ihrer Partnerin, ob Sie diese Untersuchungen wünschen und wie Sie im Fall eines auffälligen Befundes handeln wollen. 

Wussten Sie schon?

Tipps und Hinweise für die 11. Schwangerschaftswoche

Werdenden Eltern, die sich entschließen, die erweiterten Untersuchungen der Pränataldiagnostik in Anspruch zu nehmen, stehen nervenaufreibende Tage bevor. Denn die Ergebnisse der Untersuchungen lassen auf sich warten. Welche Möglichkeiten es gibt und mit welchen Verfahren sich Wartezeiten verkürzen lassen, erfahren Sie in den Tipps & Hinweisen für die 11. Schwangerschaftswoche.

Das Ersttrimester-Screening ist eine freiwillige Erweiterung der Schwangerschaftsvorsorge

Zwischen der 11. SSW und der 14. SSW können werdende Eltern das sogenannte Ersttrimester-Screening vornehmen lassen. Zeigt dieses eine Auffälligkeit, kann der Arzt Ihnen weitere Untersuchungen vorschlagen. Bei einer Plazentapunktion wird Gewebe aus dem Mutterkuchen entnommen. Die Plazenta enthält das gleiche Erbgut wie der Fötus und kann somit Aufschluss über die kindlichen Chromosomen und eine mögliche Anomalie, etwa Trisomie 21, geben.

Nervenaufreibende Wartezeiten auf die Testergebnisse verkürzen

Da es bis zum Untersuchungsergebnis einer Plazentapunktion zwei bis drei Wochen dauern kann, lässt sich mit dem sogenannten FISH-Tests (Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung) die Wartezeit für einige Chromosomen-Anomalien auf zwei Tage verkürzen.