6. Schwangerschaftswoche

06. SSW:
Tag 29 bis 35 der Schwangerschaft

Haben Sie in der Woche zuvor noch abgewartet, ob Ihre Regelblutung einsetzt, können Sie sich in der 6. Schwangerschaftswoche Gewissheit mit einem Schwangerschaftstest verschaffen. Auch um einen Termin beim Frauenarzt sollten Sie sich jetzt kümmern. In Ihrem Umfeld wird noch niemand bemerken, dass Sie schwanger sind. Sie selbst spüren aber, dass in Ihrem Körper gerade große Veränderungen stattfinden. Die Hormone spielen verrückt und können Sie unausgeglichen und gereizt machen. Dafür sollte Ihr Partner Verständnis aufbringen. Viele Frauen haben zudem mit Schwangerschaftsbeschwerden wie Schwangerschaftsübelkeit zu kämpfen und mögen vielleicht nicht einmal mehr ihr Lieblingsessen. Doch trösten Sie sich – das alles hat irgendwann ein Ende. Und schließlich wissen Sie ja auch, wofür die Strapazen gut sind: Sie erwarten ein Baby, dessen Herz in diesen Tagen anfängt zu schlagen.

Das Baby in der 6. Schwangerschaftswoche

Die Natur ist ein Wunder! Obwohl Ihr Baby erst so groß ist wie ein Stecknadelkopf, schlägt sein noch winzigeres Herz schon – und zwar doppelt so schnell wie Ihres. Es ist das erste Organ, das sich im Embryo entwickelt. Das Baby ähnelt in der 6. Schwangerschaftswoche sehr stark einer Kaulquappe. Es hat einen überdimensionalen Kopf, in dem sich aus dem anfänglichen Neuralrohr jetzt allmählich das Gehirn und das zentrale Nervensystem herausbilden. Der übrige Körper sieht aus wie ein Schwanz, an dem sich jedoch schon winzige Ausbuchtungen für die späteren Arme und Beine befinden. Auch die Plazenta wächst und sorgt während der Schwangerschaft zusammen mit der zu diesem Zeitpunkt noch hauchdünnen Nabelschnur für den Stoffwechsel- und Sauerstoffaustausch.

Die Mutter in der 6. Schwangerschaftswoche

Auch wenn Sie noch kein Baby-Bäuchlein haben – eine andere äußerliche Veränderung werden Sie an Ihrem Körper bestimmt feststellen. Denn bereits in der 6. Schwangerschaftswoche bereitet sich Ihre Brust auf das Stillen vor. Das Schwangerschaftshormon hCG und ein Anstieg der Hormone Progesteron und Östrogen sorgen für ein Spannungsgefühl in der Brust und lassen sie größer wirken. Auch die Brustwarzen werden dunkler. Zudem ist es möglich, dass Venen und Adern unter der Haut Ihrer Brust infolge stärkerer Durchblutung jetzt deutlicher hervortreten. Müssen Sie öfter zur Toilette als sonst, wundern Sie sich nicht, denn Ihre Nieren arbeiten gerade auf Hochtouren, um Schadstoffe auszuscheiden. Der Darm reagiert auf die körperlichen Umstellungen hingegen manchmal mit Trägheit und Verstopfung.

Im 1. Schwangerschaftstrimester leiden viele Frauen unter Müdigkeit und emotionaler Unausgeglichenheit. Auch morgendliche Übelkeit ist bei werdenden Müttern ein typisches Schwangerschaftssymptom. Doch machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Selbst tägliches Erbrechen und eine anfängliche Gewichtsabnahme schaden Ihrem Kind nicht. Achten Sie aber unbedingt darauf, ausreichend zu trinken. Nach der 12. Schwangerschaftswoche lassen diese Beschwerden glücklicherweise fast immer nach.

Der Vater in der 6. Schwangerschaftswoche

Der Hormonhaushalt Ihrer Partnerin stellt sich in der 6. Schwangerschaftswoche enorm um. Das resultiert nicht selten in Stimmungsschwankungen, die von Gereiztheit bis hin zu emotionalen Tränenausbrüchen reichen können. Haben Sie Verständnis und denken Sie immer daran: Es ist nur eine Phase. Wichtig ist, dass Sie Ihrer Partnerin zuhören und es nicht persönlich nehmen, wenn sie hin und wieder „über die Stränge schlägt“. Möglich ist auch, dass die werdende Mutter mit ihren körperlichen Veränderungen erst einmal so beschäftigt ist, dass sie keine Lust auf Sex hat. Prinzipiell spricht jedoch überhaupt nichts dagegen, bis zum Ende der Schwangerschaft Geschlechtsverkehr zu haben. Sprechen Sie offen über das Thema, dann entwickelt sich kein Frust.

Wussten Sie schon

Tipps und Hinweise für die 6. Schwangerschaftswoche

Gerade im ersten Drittel der Schwangerschaft ist die Unsicherheit oft groß, denn viele werdende Eltern müssen sich erst in ihre neue Rolle einfinden. Es tauchen zahlreiche Fragen und vielleicht auch Ängste auf. Mit den Tipps und Hinweisen zur 6. Schwangerschaftswoche behalten Sie alles Wichtige im Blick.

Folsäure ist wichtig für Ihr Baby!

Wenn der Frauenarzt Ihre Schwangerschaft bestätigt, wird er sie darauf hinweisen, dass Sie auf eine genügende Aufnahme von Folsäure achten sollen. Dieses lebenswichtige Vitamin ist zum Beispiel in Spinat, Kohl und Linsen enthalten. Bei Schwangeren ist der Bedarf an Folsäure deutlich erhöht. Ein Mangel kann schwere Fehlbildungen des Embryos verursachen. Tabletten oder Brausetabletten sind als Nahrungsergänzung ab der 6. Schwangerschaftswoche sehr gut geeignet. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt!

Ballaststoffreiche und gesunde Ernährung beugt Verstopfung vor!

Ernähren Sie sich abwechslungsreich und setzen Sie viel Gemüse, Obst und Ballaststoffe auf Ihren Speiseplan! Das beugt der Obstipation (Verstopfung) vor. Auch Bewegung an der frischen Luft ist wichtig.

Vorsicht im Umgang mit Chemikalien!

Viele Chemikalien können embryotoxisch wirken und sind gefährlich für Ihr ungeborenes Kind. Seien Sie daher vorsichtig im Umgang mit diesen Substanzen. Scharfe Putzmittel, Insektengift oder Lösungsmittel sind absolut tabu.