Pressemitteilung vom

Sachsen fördert Leukämie-Forschung mit Nabelschnur-Stammzellen

Verbundprojekt von Vita 34 und der Universität Leipzig zur Wirksamkeit von  mesenchymalen Stammzellen aus der Nabelschnur wird mit 1,2 Millionen Euro gefördert.  

Leipzig. Gemeinsam mit der Abteilung Hämatologie und internistische Onkologie der Universität Leipzig erforscht die Nabelschnurblutbank Vita 34 die Wirksamkeit von mesenchymalen Stammzellen aus der Nabelschnur bei Blutstammzell­transplan­tationen. Ziel ist es, lebensbedrohende Immunreaktionen zu unterdrücken. Die Sächsische Aufbaubank fördert das Forschungsprojekt im Umfang von 1,2 Millionen Euro.

Eine Blutstammzell­trans­plan­tation ist für viele Patienten mit Leukämien und Lymphomen die einzig wirksame Therapie. Sie ist jedoch nicht frei von Nebenwirkungen: Jeder zehnte Patient zeigt Symptome einer Immunreaktion des fremden Transplantates gegen das eigene Gewebe, die nicht konventionell behandelt werden kann. Bei dieser Reaktion spricht man von einer steriod-refraktaeren Graft-versus-Host Disease (GvHD). Eine vielversprechende Strategie zur Behandlung der GvHD ist die zusätzliche Transplantation von mesenchymalen Stammzellen, die unerwünschte Immunreaktionen günstig beeinflussen können. Eine besonders hohe Konzentration dieser mesenchymalen Stammzellen findet man im Gewebe der Nabelschnur. Die Nabelschnur ist eine leicht zugängliche Stammzellquelle, die bisher nach dem Abnabeln des Kindes mit der Nachgeburt meist ungenutzt entsorgt wurde.

Die Wirksamkeit mesenchymaler Stammzellen aus dem Nabelschnurgewebe zur Behandlung der GvHD soll nun ein Verbundprojekt der Abteilung Hämatologie und internistische Onkologie und der Vita 34 AG (ISIN DE000A0BL849) zeigen. Vita 34 entwickelt auf der Grundlage des langjährigen Know-how bei der Präparation und Kältekonservierung biologischer Materialien einen neuartigen Herstellungsprozess für mesenchymale Stammzellen aus der Nabelschnur. Die Abteilung Hämatologie und internistische Onkologie der Universität Leipzig testet die für die Behandlung der GvHD entscheidenden immunmodulatorischen Eigenschaften der von Vita 34 hergestellten  Stammzell-Präparationen in präklinischen Modellen. Das am besten geeignete Produkt will Vita 34 zu einem klinisch breit einsetzbaren Zelltherapeutikum zur Behandlung der GvHD weiterentwickeln.

„Lokale Verbundprojekte wie dieses stärken die Innovationskraft unseres Unternehmens und zeigen wie gut Wirtschaft und Wissenschaft hier in Leipzig zusammenwirken. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Dr. Fricke, der am Institut für klinische Immunologie und am Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie viele Jahre wissenschaftlich die GvHD erforscht hat und als Arzt der Abteilung Hämatologie und internistische Onkologie zugleich auch die Bedürfnisse des Patienten kennt.“, so Dr. Alt, Leiter Forschung und Entwicklung bei Vita 34.  

 

Über Vita 34

Vita 34 wurde 1997 als erste Nabelschnurblutbank für die familiäre Stammzell-Vorsorge in Europa gegründet. Forschungsschwerpunkte des Leipziger Spezialisten für die Kryokonservierung biologischer Materialien sind die Grundlagenforschung zur Alterung, Vermehrung und Rückprogrammierung von Stammzellen sowie die Entwicklung neuer, stammzellbasierter Therapien bei Typ-1-Diabetes, frühkindlichen Hirnschädigungen und Herzerkrankungen. Bild: In den Reinräumen der Vita 34 AG sollen in Zukunft auch mesenchymale Stammzellen aus dem Nabelschnurgewebe in Arzneimittelqualität für die Anwendung am Patienten hergestellt werden. (Quelle: Vita 34)