Pressemitteilung vom

Förderung innovativer Stammzellforschung mit Nabelschnurblut

Freistaat Sachsen und Europäischer Fonds für regionale Entwicklung unterstützen Herstellung von iPS-Zellen aus Nabelschnurblut

Leipzig. Der Freistaat Sachsen und der Europäische Fonds für regionale Entwicklung fördern mit Beginn des Monats über einen Zeitraum von drei Jahren eine Forschungskooperation der Leipziger Nabelschnurblutbank Vita 34 und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) mit einem Betrag von 769.000 Euro. Die Forschungspartner unterzeichneten einen entsprechenden Vertrag. Das Gesamtprojektvolumen beträgt etwa 1,2 Millionen Euro.

Ziel des Forschungsvorhabens ist die detaillierte Evaluation von Nabelschnurblut für die Generierung klinisch nutzbarer induzierter pluripotenter Stammzellen (iPS-Zellen). Dazu soll die Isolation der für die Reprogrammierung geeigneten Zellen aus kryokonserviertem Nabelschnurblut optimiert und standardisiert sowie effiziente Reprogrammierungsprotokolle erarbeitet werden. Im Rahmen des Vorhabens wollen die Wissenschaftler ein Verfahren für die Herstellung transgenfreier, klinisch anwendbarer humaner iPS-Zellen aus Nabelschnurblut entwickeln.

„Nabelschnurblutzellen sind im Gegensatz zu älteren Körperzellen ideale Ausgangszellen für die Herstellung von iPS-Zellen, da sie sehr jung und daher nahezu frei von genetischen Veränderungen sind“, so Prof. Dr. Ulrich Martin. 2009 konnte Prof. Dr. Martin weltweit erstmals zeigen, dass Zellen aus humanem Nabelschnurblut zu iPS-Zellen reprogrammiert und diese u.a. zu funktionellen Herzmuskelzellen differenziert werden können.

„Die MHH verfügt auf dem Gebiet der iPS-Zellen über eine europaweit einzigartige Expertise und wir sind sehr froh, Prof. Dr. Martin als Forschungspartner gewonnen zu haben. Wir sind sicher, dass wir mit diesem Forschungsprojekt in der Lage sein werden, die Therapiemöglichkeiten mit Nabelschnurblut deutlich zu erweitern“, so Dr. Eberhard Lampeter, Gründer und ärztlicher Leiter von Vita 34.  

 

Über Vita 34

Das Unternehmen wurde 1997 von Ärzten in Leipzig gegründet und ist die älteste und größte private Nabelschnurblutbank im deutschsprachigen Raum. Bislang haben sich mehr als 70.000 Eltern entschieden, das Nabelschnurblut ihres Kindes bei Vita 34 einlagern zu lassen. 14 Kinder wurden bereits mit ihrem eigenen oder dem Nabelschnurblut ihrer Geschwister, das bei Vita 34 eingelagert war, behandelt. Weitere Forschungsschwerpunkte von Vita 34 sind die Grundlagenforschung zur Alterung und Vermehrung von Stammzellen sowie die Entwicklung neuer, stammzellbasierter Therapien bei Herzerkrankungen, Hirnschädigung und Typ-1-Diabetes.