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Weil es um alles geht

Wenn Ihr Kind erkrankt ist, der behandelnde Arzt die Transplantation eigener Stammzellen beschlossen hat und Sie uns darüber informieren, sind zwei Dinge wichtig: Schnelligkeit und absolute Sicherheit, denn schließlich geht es jetzt um alles.

Eine Kollegin unserer Fachberatung nimmt sofort Kontakt mit dem behandelnden Ärzten auf und bespricht mit ihnen den geplanten Zeitpunkt der Transplantation, die benötigten Befunde zum Nabelschnurblut und die erforderlichen Vorbereitungsarbeiten durch Vita 34 bis zur unmittelbaren Anwendung des Nabelschnurblutpräparats. Die Ärzte erhalten dann ein Anforderungsformular, in dem alles noch einmal schriftlich fixiert und mit Unterschrift bestätigt wird. Jetzt übernimmt unser Transplantationsteam, das aus vier erfahrenen Labormitarbeiterinnen besteht, und spricht alle weiteren medizinischen und technischen Details mit den Ärzten ab.

Gleichzeitig bitten wir die Eltern um die schriftliche Zustimmung zur Herausgabe des Nabelschnurblutes. Diese erhalten von uns auch ein Set, mit dem sie einen Abstrich von der Mundschleimhaut ihres Kindes entnehmen, das zur Identitätsfeststellung an unser Labor zurückgeschickt wird. Das ist ein weiterer Sicherheitsschritt, um jede Verwechslungsmöglichkeit absolut auszuschließen. Mittels eines sog. „genetischen Fingerabdrucks“ werden 16 eindeutige Merkmale des Nabelschnurbluts und der Mundschleimhaut miteinander abgeglichen. Kommt das Nabelschnurblut bei einem Geschwisterkind zum Einsatz, wird eine HLA-Typisierung vorgenommen. Diese Tests garantieren absolute Sicherheit.

Schließlich wird eine kleine Probe des Nabelschnurblutes (etwa 1ml) aufgetaut und noch einmal auf Herz und Nieren getestet, um beispielsweise die Vitalität, Teilungsfähigkeit der Stammzellen und den Anteil bestimmter Zellarten, die für den Transplantationserfolg wichtig sind, genau angeben zu können. Danach stellt unsere Qualitätskontrolle das Endproduktzertifikat aus – und es kann losgehen: Unser Transplantationsteam bringt das Nabelschnurblut mit einem Spezialbehälter, der die Temperatur von fast minus 200° hält, ins Krankenhaus und taut das Nabelschnurblut dort auf Wunsch des Arztes mit einem speziell für diesen Zweck entwickelten Gerät auf.

Da die Sicherheit des Kindes im Vordergrund steht, sind diese peniblen Vorbereitungen, die mindestens 14 Tage in Anspruch nehmen, unverzichtbar. Deshalb dauert es in der Regel zwischen zwei und drei Wochen, bevor die Transplantation schließlich erfolgen kann. Das ist sehr viel schneller, als die Suche nach einem fremden Stammzellspender in Anspruch nehmen würde. Hier dauert es oft Monate, bis ein geeignetes Präparat zur Verfügung steht. Übrigens: Nach 14 erfolgreichen Anwendungen ohne den kleinsten Zwischenfall ist unser Transplantationsteam inzwischen sehr gut eingespielt. Natürlich hoffen wir, dass alle Kinder, deren Nabelschnurblut bei uns lagert, gesund bleiben und gar nicht erst in diese Situation kommen. Wenn doch, stehen wir im Ernstfall schnell und kompetent an der Seite der Eltern und behandelnden Ärzte. (Dr. Erich Kunert)