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Vita 34 Symposium zu Nabelschnurblut

Unser Symposium zum Thema Nabelschnurblut im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in München letzte Woche war ein voller Erfolg. Über 60 Gynäkologen hörten sich die neusten Erkenntnisse rund ums Nabelschnurblut an. Moderiert wurde die Veranstaltung von dem Gynäkologen Prof. Dr. Werner Rath aus Aachen. Gleich in seiner Einführung sagte Rath, dass heute immer mehr Krankheiten mit Nabelschnurblut behandelt werden – darunter nicht nur Krebs, sondern auch Diabetes oder Schädigungen des kindlichen Gehirns. Von seinen Frauenarztkollegen forderte Rath, dass sie die Schwangeren „frei von unbegründeter Skepsis“ aufklären sollten.

Nabelschnurblut soll Kindern mit Hirnschäden helfen

Einen großen Eindruck – insbesondere auch bei den Teilnehmern, die ich beobachtet hatte – hinterließ der Vortrag von Prof. Dr. Arne Jensen aus Bochum zum Thema Stammzelltherapie bei frühkindlichen Hirnschäden. Diese Krankheit stellt ein großes Problem in Deutschland dar – jährlich erleiden zwischen 500 und 1.000 Kinder einen schweren Hirnschaden infolge Sauerstoffmangels. Jensen stellte zunächst die Ergebnisse seiner tierexperimentellen Forschung vor. Darin zeigte sich, dass die Gabe von Nabelschnurblut-Stammzellen nach einem Hirnschaden dazu führt, dass die Tiere ihre motorischen Fähigkeiten zurückerlangten. Anschließend schilderte er mit bewegenden Videos den Fall eines Jungen, welcher im Januar 2009 in Bochum mit seinem eigenen, bei Vita 34 eingelagerten Nabelschnurblut behandelt worden war.

Immer mehr Kinder erkranken an Typ-1-Diabetes

Die Ärztin Heike Boerschmann, die die Typ-1-Diabetes-Studie von Vita 34 in Kooperation mit der TU München koordiniert, stellte alarmierende Zahlen vor: 2.200 Kinder erkrankten jedes Jahr in Deutschland neu an Typ-1-Diabetes, besonders dramatisch sei es bei sehr jungen Kindern. Bei Dreijährigen steige die Erkrankungszahl jährlich um 13 Prozent. Boerschmann verwies darauf, dass alle medikamentösen Ansätze keinen oder nur geringen Erfolg beim Aufhalten der Krankheit erbrachten. Deswegen sei der Ansatz, die Kinder mit den eigenen Nabelschnurblut-Stammzellen zu behandeln, sehr interessant. Die Münchner würden dazu ausschließlich Nabelschnurblut von Vita 34 verwenden, das im Rahmen der Studie als Prüfsubstanz anerkannt sei. Konkrete Ergebnisse ihrer eigenen Arbeit stellte sie noch nicht vor, sie kündigte aber bereits an, an einer Folgestudie interessiert zu sein.

Mitwachsende Herzklappen aus Nabelschnur-Zellen

Dr. Cora Lüders-Theuerkauf vom Deutschen Herzzentrum in Berlin sprach über das Thema Herzklappen. Ihr Vortrag unterstrich, wie dringend es ist, für herzkranke Kinder biologische, also mitwachsende, Herzklappen aus ihren eigenen Zellen herzustellen. Daran arbeiten mehrere Forschergruppen nicht nur in Berlin, sondern auch in Zürich, Hannover oder München. Während viele Forscher unter anderem mit Nabelschnurblut-Zellen arbeiten und zum Teil auch schon Kinder operiert haben, setzt Frau Lüders auf Zellen der Nabelschnur. Dafür gelte: die Herstellung von biologischen Herzklappen ist machbar, es dauere aber noch einige Jahre bis die ersten Kindern behandelt werden könnten. Fazit: Nabelschnurblut ist sicher Bei allen Referaten kam aus meiner Sicht eines ganz klar rüber: die Stammzelltherapie macht Fortschritte, auch wenn es noch viel zu lernen gibt. Es ist wichtig, dass wir von Vita 34 uns weiter in der Forschung engagieren. Und vor allem: die Anwendung des eigenen Nabelschnurbluts ist sicher.

(Frank Schott)