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Nabelschnurblut-Stammzellen bei Stoffwechselerkrankung wirksam

In einer Vergleichsstudie fanden niederländische Wissenschaftler heraus, dass Stammzellen aus Nabelschnurblut bei der Behandlung des Hurler Syndroms eine sichere und wirksame Alternative zu anderen Stammzellquellen sind.

Forscher der Universität Utrecht untersuchten die Krankenakten von 258 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 2 Monaten und 18 Jahren, die zwischen 1995 und 2007 in Europa wegen des Hurler Syndroms eine Stammzelltransplantation erhalten hatten. Knapp die Hälfte der jungen Patienten (45 Prozent) wurden Stammzellen aus gespendetem Nabelschnurblut transplantiert. Die übrigen erhielten Stammzellen aus Knochenmarkspenden.

Das Hurler Syndrom zählt zur Gruppe der genetisch bedingten lysomalen Speicherkrankheiten. Durch einen Enzymdefekt werden Zuckerreste, die bei der Stoffwechseltätigkeit entstehen, in Zellen eingelagert und führen so zu Organschädigungen.

Ein Vergleich der Transplantationsergebnisse zeigte, dass der Großteil der Kinder generell von einer Stammzelltransplantation profitieren – egal aus welcher Quelle diese stammten. Sie lebten bis zu fünf Jahre danach ohne Erkrankungsanzeichen. Bei Kindern, die Nabelschnurblut-Stammzellen erhalten hatten, konnte zudem eine bessere Verträglichkeit des fremden Transplantats festgestellt werden. Bei fast allen (98 %) wuchsen die transplantierten Stammzellen gut an und ersetzten das durch die Chemotherapie zerstörte Knochenmark komplett. Dadurch normalisierte sich bei ihnen auch der Enzymhaushalt.