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Mit Stammzellen gegen Allergien?

Am 20. Februar ist Tag der Allergien in Japan

Bereits seit 1995 wird in Japan alljährlich am 20. Februar der „Arerugī no Hi“, der „Tag der Allergien“, begangen. Der Thementag würdigt die Verdienste des Ehepaars Ishizaka, das in jahrelanger Forschungsarbeit nachweisen konnte, dass der Immunglobulin-E-Antikörper (IgE) bei einer Vielzahl von Allergien eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus soll der Thementag über Allergien aufklären und informieren. Allergologen treffen sich zu Kongressen und tauschen sich über die neuesten Ergebnisse der Forschung aus.

 

Was ist eine Allergie?

Eine Allergie ist als Fremd- oder Überreaktion des Körpers auf einen normalerweise harmlosen Umweltstoff definiert. Dieser Umweltstoff wird Allergen genannt. Allergene können beispielsweise Pollen, Hausstaub, Tierhaare oder bestimmte Eiweißbausteine in Nahrungsmitteln sein.

Wird der Körper einem Allergen ausgesetzt, so starten entzündliche Prozesse. Die Reaktionen äußern sich mannigfaltig. Es kommt z. B. zu Niesen, Atemnot (Asthma), tränenden Augen, Darmbeschwerden oder Hautausschlägen. Im schlimmsten Fall löst die Allergie einen anaphylaktischen Schock mit Atem- und Kreislaufstillstand aus. Dann besteht akute Lebensgefahr.

 

Allergie-Typen: Wie unterscheiden sich Allergien?

Allergologen unterscheiden vier verschiedene Allergietypen:

Typ-I-Allergien

90 Prozent der Allergien werden dem Typ I zugeordnet. Darunter fällt beispielsweise der „klassische“ Heuschnupfen, wie die Allergien gegen Gräser- und Baumpollen im Volksmund genannt werden. Aber auch Nahrungsmittelallergien oder Allergien gegen Bienen- und Wespengift fallen in diese Kategorie. In der Literatur findet sich der Allergie-Typ I ebenso unter dem Namen „IgE-vermittelte Allergie“ oder „Allergie vom Soforttyp“. Charakteristisch für Typ I ist: Bereits innerhalb kürzester Zeit nach Kontakt mit dem Allergen zeigen sich hier die typischen Symptome, denn der Körper bildet Antikörper gegen das Allergen aus und setzt Entzündungsbotenstoffe wie Histamin frei. Um die allergische Reaktion abzumildern, werden als Medikamente dementsprechend Antihistaminika eingesetzt.

Typ II-Allergien

Bei dieser Allergieform reagiert das Immunsystem auf spezifische Bestandteile der Oberfläche von Körperzellen. Werden die Zellstrukturen erkannt, aktivieren die Antikörper das Abwehrsystem, was dann die Körperzellen eliminiert. Eine derartige Reaktion würde beispielsweise auftreten, wenn bei einer Bluttransfusion die falsche Blutgruppe übertragen wird. Dann richtet sich das Immunsystem gegen die fremden roten Blutkörperchen (Erythrozyten).

Typ III-Allergien

Bei diesem Allergietyp bilden sich aus Allergenen und Antikörpern sogenannte Immunkomplexe. Diese können sich in Geweben oder in Blutgefäßen ablagern. Die Folge ist oft eine sogenannte Vasculitis allergica, also eine Gefäßentzündung. Punktförmige, dunkelrote Einblutungen an den Beinen oder dem Gesäß bringen die Mediziner hier häufig auf die richtige Spur.

Typ IV-Allergien

Im Unterschied zu Typ I-Allergien vergehen bei Typ IV-Allergien 24 bis 48 Stunden zwischen dem Kontakt mit dem Allergen und den typischen Krankheitsanzeichen. Mediziner bezeichnen den Typ IV daher auch als Spättypallergie. In diese Kategorie gehört beispielsweise das allergische Kontaktekzem, das häufig durch Nickel oder bestimmte Duftstoffe ausgelöst wird. Hier reagieren die sogenannten T-Helfer-Lymphozyten, die sowohl im Blut als auch in den Lymphknoten im Unterhautgewebe vorkommen. Wurden die T-Helferzellen für das Allergen einmal sensibilisiert und kommt der Betroffene danach nochmals mit dem gleichen Allergen in Kontakt, dann lösen die allergenspezifischen T-Helferzellen das allergische Kontaktekzem aus, indem sie in die Haut einwandern.

 

Das RKI bestätigt, dass in Deutschland rund 20 Prozent der Kinder und rund 30 Prozent der Erwachsenen an mindestens einer allergischen Erkrankung wie Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis oder Kontaktallergien leiden.

Allergien auf dem Vormarsch?

Anfang der 90er Jahre beantworteten 9,6 Prozent der Teilnehmer des Nationalen Untersuchungssurveys in Deutschland die Frage, ob sie schon einmal Heuschnupfen hatten, mit „ja“. Ende der 90er Jahre erhob der Bundes-Gesundheitssurvey bereits einen Anteil von 14,5 %. Die darauffolgenden Untersuchungen konnten zeigen, dass sich die Zahl der Heuschnupfen-Allergiker auf hohem Niveau stabilisierte.

Warum Allergien offensichtlich auf dem Vormarsch sind, dafür gibt es verschiedene Thesen: Einige Experten meinen, dass ein zu viel an Hygiene schuld sei. Das Immunsystem ist heute deutlich weniger Keimen oder Parasiten ausgesetzt, sodass es sich die falschen „Sparringspartner“ aussucht. Weiterhin wird der Anstieg der Allergien mit der zunehmenden Umweltverschmutzung und dem modernen Lebenswandel in Verbindung gebracht. Immer mehr Menschen leben in großen Städten, dort soll es auch mehr Allergene geben. Seit langem bestätigt ist, dass Zigarettenrauch die Entstehung von Allergien begünstigt. Forscher wissen mittlerweile jedoch auch, dass Muttermilch vor Allergien schützt. So konnten Studien belegen, dass nur kurz oder gar nicht gestillte Babys im späteren Leben ein erhöhtes Risiko haben, an Allergien und Asthma zu erkranken.

 

Den Allergien auf der Spur

Noch immer ist das Phänomen Allergie von Medizinern nicht bis in kleinste Detail verstanden. Allergologen können nicht wirklich erklären, welche Prozesse im Körper dazu führen, dass eigentlich harmlose Stoffe wie Pollen oder z. B. Lebensmittel-Eiweiße lebensbedrohlichen Reaktionen auslösen. Die Forschung arbeitet intensiv daran, die Mechanismen zu verstehen und so den oder die Fehler in der Prozesskette des Immunsystems zu identifizieren.

Dabei helfen den Medizinern immer wieder auch Einzelfälle. So erkrankte beispielsweise ein junger Mann an Blutkrebs und konnte durch die Stammzellenspende seiner Schwester wieder gesund werden. Jedoch hatte die Behandlung eine Nebenwirkung: Seit der Stammzellenspende ist er gegen Kiwis allergisch – genauso wie seine Schwester. Offensichtlich wurden ihm nicht nur die Stammzellen übertragen, sondern auch die Kiwi-Allergie.

Bei der Leukämie-Behandlung sorgte die Stammzellentransplantation dafür, dass der Körper wieder gesunde Blutzellen herstellen konnte. Die übertragenen hämatopoetischen Stammzellen differenzieren sich sowohl zu Thrombozyten (Blutplättchen) und roten Blutkörperchen (Erythrozyten) als auch zu weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die eine wichtige Säule der Immunabwehr bilden. Der potenzielle Neustart des Immunsystems ist bei der Behandlung einer Reihe von Erkrankungen ein wesentliches Argument für eine Stammzellentransplantation.

Wenn jedoch mit einer Stammzellentransplantation eine Allergie übertragen werden kann, so müsste sich umgekehrt mit einer Stammzellentransplantation von einem gesunden Spender auf einen Allergiker auch eine Allergie heilen lassen. Diese Idee verfolgt die Wissenschaft derzeit mit Hochdruck, um in Zukunft insbesondere Allergikern mit einer lebensbedrohlichen Allergie helfen zu können.

Genau an dieser Stelle werden die jungen und unbelasteten neonatalen Stammzellen aus dem Nabelschnurblut und der Nabelschnur interessant. Sie waren noch keinen Umwelteinflüssen ausgesetzt und sind hochpotent.

 

Vita 34 denkt heute schon an morgen

Alle Fachleute sind sich einig: Den Stammzellen gehört die Zukunft. Sie werden ein wichtiger Bestandteil der personalisierten Medizin sein und bei der Regeneration von Geweben und Prozessen helfen. Vermutlich wird jeder siebente Mensch im Laufe seines Lebens Stammzellen benötigen. Vor dem Hintergrund dieser Prognose setzt sich Vita 34 seit Jahren dafür ein, dass jedes heute in Deutschland geborene Kind die Chance auf ein eigenes Stammzelldepot bekommt. Eltern, die jetzt die Weitsicht besitzen, das Nabelschnurblut des Nachwuchses einzulagern, investieren in die Gesundheit von morgen.

Nur unmittelbar nach der Geburt gibt es ein kurzes Zeitfenster, indem die Nabelschnurblut-Stammzellen gesichert werden können. So einfach, so risikolos und darüber hinaus vollkommen schmerzfrei lassen sich Stammzellen im späteren Leben nie wieder gewinnen. Die neonatalen Stammzellen werden bei Vita 34 im Reinraumlabor aufwendig aufbereitet und anschließend bei über -180° C in der Gasphase von flüssigen Stickstoff im Kryotank eingefroren. Im Kälteschlaf können die Stammzellen über Jahrzehnte aufbewahrt werden und büßen nichts von ihren besonderen Eigenschaften ein. Im Ernstfall tauen die Mediziner die „Alleskönnerzellen“ auf und setzen sie ein. Studien belegen, dass selbst nach Jahren im Kälteschlaf sich die Stammzellen umgehend daran machen, das Regenerations- und Reparaturprogramm zu starten.

Unter 00800 034 00 000 stehen die Vita 34-Experten Interessierten montags bis freitags Rede und Antwort – egal, ob es konkret um die Einlagerung von Nabelschnurblut, die mögliche Anwendung von Stammzellen oder aktuelle Neuigkeiten aus der Stammzellenforschung geht.

Normalerweise dürften in Deutschland Mitte Februar, und damit am „Tag der Allergien“, eigentlich noch keine Pollen herumfliegen. Jedoch trifft der Klimawandel auch die Allergiker. Die Pollenflug-Saison startet durch die viel zu milden Winter immer früher. So steht mancherorts die Hasel bereits Anfang Februar in voller Blüte und kann den Heuschnupfen-Geplagten gesundheitliche Probleme bereiten. Eines Tages könnte ein Nasenspray auf Stammzellenbasis möglicherweise ein für alle Mal der Pollenallergie den Garaus machen. Die Behandlung würde die langwierige und nicht immer erfolgreiche Hyposensibilisierung ersetzen. Letztere ist im Moment die einzige Möglichkeit, die Allergie an der Wurzel zu packen.