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Körpereigene Stammzellen lassen große Knochendefekte schneller heilen

Mediziner der Ruhr-Universität Bochum haben ein Verfahren entwickelt, mit dem es möglich ist, große Knochenlücken in Armen oder Beinen schneller zu regenerieren.

Wenn ein Patient durch einen Unfall oder eine Tumorerkrankung größere Teile seines Arm- oder Beinknochens verliert, bedeutet dies in der Regel einen langwierigen Heilungsprozess und zahlreiche Operationen. Bei 20 Prozent der Fälle gelingt der Wiederaufbau der Knochen gar nicht. Vor sechzig Jahren wäre gar noch eine Amputation notwendig gewesen.

Seit 2009 wurden in Bochum 20 Patienten mit einem neuen Verfahren zum Knochenaufbau behandelt: Dabei werden zunächst körpereigene Stammzellen aus dem Knochenmark im Beckenkamm der Patienten gewonnen. Die aufbereiteten Stammzellen werden dann direkt in die defekten Knochenareale eingespritzt. Hier entwickeln sie sich zu Osteoplasten, also knochenbildenden Zellen, und schütten Wachstumsfaktoren aus, die die körpereigene Geweberegeneration anregen.

Auf diese Weise konnten die Bochumer Mediziner den Heilungsprozess der Knochen von 49 auf 37 Tage pro Zentimeter verkürzen. Bei einem Knochendefekt von zehn Zentimetern bedeutet das eine um vier Monate reduzierte Heilungsphase.