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Höchste Sicherheit auf den letzten Metern: Das mobile Transplantationsteam von Vita 34

Fast jeder von uns hat schon einmal einem Domino-Wettbewerb zugeschaut. Wochenlang schuften hochmotivierte Teams in akribischer Feinarbeit, um Millionen von Dominosteinen so aufzustellen, dass im entscheidenden Moment ein perfekter Durchlauf gelingt und sich vor den staunenden Zuschauern ein grandioses Bild entfaltet. Unvorstellbar die Enttäuschung und der Zorn, wenn beim Aufstellen der Dominosteine buchstäblich auf dem letzten Meter die ganze Kette rückwärts kippt und im Bruchteil einer Sekunde alle Mühe und Hoffnung zunichte gemacht wird!

Dieses Bild kommt mir in den Sinn, wenn ich den Weg betrachte, den ein Nabelschnurblutpräparat bis zur sicheren Anwendung bei einem unserer kleinen Patienten durchläuft: Alles, was dabei geschieht, muss genau nach den vorgeschriebenen Arbeitsanweisungen ablaufen. Entnehmen darf das Nabelschnurblut in der Klinik nur gut geschultes Personal. Ein Spezialkurier bringt es dann rasch in das Vita 34-Labor nach Leipzig, wo es unter High-Tech-Bedingungen auf den Kälteschlaf vorbereitet und strengen Qualitätskontrollen unterzogen wird. Das Zertifikat für die Eltern weist schließlich die hohe Arzneimittelqualität des Nabelschnurblut-Präparats aus, das bis zu seinem Einsatz bei fast minus 200 °C ohne zu altern in der Kälte schlummert.

Noch vor wenigen Jahren kamen Nabelschnurblut-Stammzellen fast ausschließlich in Knochenmark-Transplantationskliniken zum Einsatz, die über die notwendige technische Ausrüstung verfügen. Heute erweitern sich die medizinischen Einsatzmöglichkeiten des Nabelschnurblutes zusehends. Von den 15 Nabelschnurblut-Präparaten, die vom Vita 34-Spezialteam in die Klinik gebracht und für die therapeutische Anwendung vorbereitet wurden, waren es nur vier, die für klassische Blutstammzell-Transplantationen zum Einsatz kamen. Die übrigen wurden zur Behandlung von Typ-1-Diabetes oder Hirnschädigungen eingesetzt.

Hier standen die obersten Qualitätshüter bei Vita 34 vor einer großen Herausforderung: Diese neuen Behandlungen finden nicht länger nur in Spezialkliniken, sondern auch in Kinder- oder anderen Kliniken statt. Diese verfügen häufig nicht über die Spezialausrüstung, um kurz vor der Anwendung die Stammzellen unter möglichst sterilen Bedingungen aufzubereiten. Das ist aber genau der berühmt-berüchtigte letzte Dominostein, der sicher aufgestellt werden muss, will man nicht in letzter Sekunde den Erfolg gefährden. Mit dem Unterschied, dass es hier um bedeutend mehr geht, als den Sieg  – nämlich das Leben eines Kindes!

Schnell waren sich unser Ärztlicher Leiter Dr. Eberhard Lampeter, Laborleiter Dr. Dietmar Egger und die Leiterin der Qualitätskontrolle Dipl.-Biologin Ina Geistert darüber einig, wie wir dieser Herausforderung begegnen: Indem wir eine mobile Steril-Arbeitsbox und andere notwendige Ausrüstung anschaffen, die uns unabhängig von der Ausstattung im Krankenhaus machen. Denn mit diesem Equipment – übrigens mit fast 50.000 Euro eine ziemlich große Investition – haben wir nun stets alles in der Klinik dabei,  was auf den buchstäblich „letzten Metern“ notwendig ist. Die zwei Spezialteams von Vita 34 sind geschult und stehen als Europas erstes mobiles Stammzellteam in den Startlöchern. Das nächste Ziel steht schon fest. Es wird eine Klinik im sächsischen Vogtland sein.

Ich gebe es ehrlich zu. Ich bin sehr stolz auf dieses Team. Es passt so ganz zur Philosophie von Vita 34: Safety first – keine Kompromisse, wenn es um die Sicherheit der uns anvertrauten Stammzellen und der kleinen Patienten geht! Es ist ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, dass diese Kette bis zum Ende sicher steht.

(Dr. Erich Kunert)