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Herzgesundheit: Mehr Kraft fürs Leben

Am 29. September ist Weltherztag

Das Herz leistet im Laufe des Lebens Erstaunliches. Wer das Glück hat, den 80. Geburtstag feiern zu dürfen, dessen Pumporgan hat bis dahin rund drei Milliarden Mal geschlagen, denn pro Minute kontrahiert der Herzmuskel ungefähr 70 Mal. Dabei werden von dem nur faustgroßen Organ rund sechs Liter Blut transportiert. Hochgerechnet auf 80 Jahre sind das über 250 Millionen Liter Blut, die bei einem Erwachsenen durch ein Blutgefäßsystem von rund 100.000 Kilometern Länge strömen. Um sich diese unglaublichen Zahlen besser vorstellen zu können: Das bewegte Volumen entspricht rund 1,14 Millionen vollen Badewannen. Die jeden Tag aufs Neue zu überbrückende Distanz beträgt ziemlich exakt 2,5 komplette Erdumrundungen in Äquatornähe.

Das Herz ist unser Lebensmotor. Kommt er ins Stocken, so besteht akute Lebensgefahr. Um für die Herzgesundheit zu werben, gibt es alljährlich am 29. September den Weltherztag. In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto „Power Your Life“. Es soll besonders für Vorbeugung sensibilisieren, denn Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Rauchen begünstigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Experten schätzen, dass allein diese drei Faktoren für rund 80 Prozent der Herz-Kreislauf-bedingten Todesfälle in den Industriestaaten verantwortlich sind. Dort stehen Herzinfarkt und Schlaganfall noch immer sehr weit oben auf der Liste der häufigsten Todesursachen. Wer jedoch die Risikofaktoren kennt, kann für seine Herzgesundheit bereits in jungen Jahren viel tun.

 

Prävention für ein gesundes Herz ist kinderleicht

Und wie immer gilt auch hier: Prävention kann nie früh genug beginnen. Bereits Kinder und Jugendliche sollten lernen, was zu einem gesunden Lebensstil dazugehört – nämlich viel Bewegung, frische und ballaststoffreiche Ernährung sowie hin und wieder eine bewusste Auszeit, um das Stresslevel zu senken. Der Verzicht auf Nikotin und übermäßigen Alkoholkonsum gehören selbstverständlich ebenso dazu. Achten Sie außerdem auf Ihr Körpergewicht.

Gerade gegenüber Kindern müssen Eltern und das familiäre Umfeld dies direkt vorleben, denn Heranwachsende orientieren sich an den erwachsenen Vorbildern. Lassen Sie daher öfters das Auto stehen und erledigen Sie Wege lieber zu Fuß oder per Fahrrad. Auch die Benutzung der Treppe anstelle des Aufzuges bringt mehr Bewegung ins Leben und stärkt somit das Herz. Setzen Sie auf Ihren Speisplan mehr Gemüse und weniger Fleisch. Knabbern Sie abends vor dem Fernsehen einfach Nüsse anstelle von Chips. Diese Alternative ist mindestens genauso lecker, aber deutlich gesünder. Nüsse enthalten viele Omega-3-Fettsäuren, die wie ein Schutzschild für Herz und Gefäße wirken. Sie verbessern die Fließeigenschaften des Blutes, sorgen für elastische Arterien und hemmen Entzündungen. Damit leisten sie aktiv einen wichtigen Beitrag zur Senkung des Herzinfarkt-Risikos.

 

Bei einem Herzinfarkt gehen rund zwei Milliarden Herzzellen zugrunde. Möchte man Patienten helfen, so gilt es, diese Anzahl schnellstmöglich zu ersetzen, denn die verbliebenen Herzzellen müssen in der Zwischenzeit den Verlust kompensieren und laufen dabei Gefahr, selbst zu „überhitzen“.

Herzinsuffizienz wie der Zebrafisch heilen

Geschätzte 40 Millionen Menschen leiden weltweit an einer verminderten Herzfunktion. Kardiologen sprechen dann von einer Herzinsuffizienz. Sie ist auf den Verlust von Herzmuskelzellen zurückzuführen. Herzmuskelzellen sterben immer dann ab, wenn das Herzgewebe bei einem Herzinfarkt nicht ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt wird. Ursache für die Minderdurchblutung wiederum sind verengte Herzkranzgefäße, in denen sich aufgrund von Arteriosklerose sogenannte „Plaques“ abgelagert haben.

Bislang gab es keine Möglichkeit, den Verlust von Herzmuskelzellen umzukehren. Doch die Forschung arbeitet fieberhaft an einer Lösung und sieht den „Zebrafisch“ (= Zebrabärbling bzw. lat. Danio rerio) als idealen Prototyp an. Die wenige Zentimeter großen, ursprünglich aus dem Ganges stammenden Fische begeistern nicht nur Aquarianer, sondern auch Mediziner. Der Zebrafisch gehört zu den wenigen Tierarten auf dem Planeten, die in der Lage sind, Verletzungen am Herzen selbst zu heilen. Beim Menschen bildet sich nach einem Herzinfarkt lediglich Narbengewebe. Dieses Narbengewebe behindert die Arbeit der verbliebenen Herzmuskelzellen. Beim Zebrafisch dagegen beginnen sich die verbliebenen Herzmuskelzellen zu teilen und reparieren das Gewebe so, dass das Herz des Zebrafisches voll funktionsfähig bleibt. Jüngst konnten Forscher das Molekül Carbacyclin identifizieren. Es sorgt beim Zebrafisch für die Aktivierung eines Hormonrezeptors, der wiederum die Vermehrung der Herzmuskelzellen anstößt. Bei Versuchen im Tiermodell konnten Forscher der Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zeigen, dass sich einerseits die Herzfunktion aber andererseits auch die Narbenbildung verringert, wenn nach einem Infarkt des Tierherzens der Rezeptor aktiviert wird.

 

Neue Therapien setzen auf aus Stammzellen gezüchtetes Herzgewebe

Diese neuen Erkenntnisse zur Beeinflussung von Signalwegen lassen Stammzellenforscher aufhorchen. Sie können mittlerweile aus Stammzellen Herzmuskelzellen züchten. Im Bioreaktor entstehen nicht nur künstliche Miniherzen, mit denen neue Medikamente getestet werden, sondern auch schon vollfunktionsfähige Herzklappen. Diese sollen kleinen Patienten eingesetzt werden. Gegenüber den synthetischen Herzklappen haben die biologischen Herzklappen einen Riesenvorteil: Sie wachsen mit. Bislang mussten Babys mit angeborenem Herzfehler mehrfach operiert werden, in Zukunft wird eine Operation ausreichen.

Für das sogenannte „Herzpflaster“ laufen die Vorbereitungen für die ersten klinischen Studien an. Hier soll ein passgenaues Gewebe aus dem 3D-Drucker kommen, das mit Stammzellen des Patienten besiedelt wird und die Herzschäden repariert.

 

Das Potenzial von Nabelschnur-Stammzellen sichern

Die Vita 34-Experten verfolgen aufmerksam die Forschungen zur kardialen Stammzellentherapie. Die Experten sind sich einig, dass die Medizin der Zukunft nicht ohne Stammzellen auskommen wird. Daher bestärken wir schon heute werdende Eltern, sich während der Schwangerschaft über das große Potential der Stammzellen aus der Nabelschnur zu informieren. Direkt nach der Geburt lassen sich die Alleskönner-Zellen entnehmen und für viele Jahrzehnte aufbewahren. So einfach, risikolos und vollkommen schmerzfrei wird dies im späteren Leben nie wieder möglich sein. Die neonatalen Stammzellen weisen außerdem ganz besondere Eigenschaften auf, die sie geradezu für den medizinischen Einsatz prädestinieren: Sie sind jung, unbelastet und sehr teilungsfreudig. Jedes Kind sollte daher die Chance auf ein eigenes Stammzellendepot haben. Daran arbeiten wir tagtäglich!

An der kostenfreien Vita 34-Hotline unter 00800 034 00 000 können Sie sich nicht nur über die Besonderheiten der Stammzellen aus der Nabelschnur informieren, sondern auch mehr über die Einsatzmöglichkeiten von Stammzellen bei Herzinsuffizienz und anderen Herzkrankheiten erfahren – übrigens das ganze Jahr über und nicht nur am Weltherztag!