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Die Nabelschnur ist ein Wunderwerk der Natur

Stammzellen aus dem Nabelschnurblut können heute im Rahmen der Therapien von über 80 lebensbedrohlichen Krankheiten, wie hämatologische Erkrankungen, Autoimmun- und Stoffwechselstörungen, Erkrankungen des Immunsystems oder im Rahmen der Therapie von Krebsleiden eingesetzt werden. Bis heute wurden bereits mehr als 35.000 Nabelschnurblute weltweit transplantiert und damit gezeigt, dass Stammzellen ein wertvolles Ausgangsmaterial für die medizinische Zelltherapie sind.

Stammzellen aus dem Nabelschnurblut werden heute erfolgreich eingesetzt

Seit mehreren Jahrzehnten werden Stammzellen zur Behandlung schwerer Erkrankungen eingesetzt. Im Jahr 1957 wurde die erste Übertragung körperfremden Knochenmarks bei Strahlungsopfern vorgenommen. 1988 wurden dann in Frankreich erstmals die Stammzellen aus Nabelschnurblut von Dr. Eliane Gluckman therapeutisch angewendet. Damit wurde die Revolution der Medizin durch Stammzelltherapien vorangetrieben. Stammzellen aus dem Nabelschnurblut können heute im Rahmen der Therapien von über 80 lebensbedrohlichen Krankheiten, wie hämatologische Erkrankungen, Autoimmun- und Stoffwechselstörungen, Erkrankungen des Immunsystems oder im Rahmen der Therapie von Krebsleiden eingesetzt werden. Bis heute wurden bereits mehr als 35.000 Nabelschnurblute weltweit transplantiert und damit gezeigt, dass Stammzellen ein wertvolles Ausgangsmaterial für die medizinische Zelltherapie sind.

Vita 34 wurde 1997 als erste private Nabelschnurblutbank in Europa gegründet und bietet als Komplettanbieter die Einlagerung von Nabelschnurblut und Nabelschnurgewebe und damit die Sicherung wertvoller Stammzellen an. Mit bereits 30 Anwendungen von Nabelschnurblut-Stammzellen hat Vita 34 einen Beitrag sowohl im Bereich der Klassischen als auch Regenerativen Medizin geleistet.

Dank der Stammzelltransplantation ist Jan heute gesund

Die erste Anwendung eines Vita 34-Nabelschnurblutes erfolgte bei Jan, der im Alter von drei Jahren an einer Aplastischen Anämie erkrankte. Er ist der älteste Sohn von Annette und Stefan Hömme aus Fürstenau. Um Jan helfen zu können, lagerte Vita 34 bei der Geburt seines jüngsten Bruders Arne das Nabelschnurblut im Rahmen der kostenfreien Geschwisterinitiative ein. Jan wurden die aufbereiteten Stammzellen aus dem Nabelschnurblut transplantiert. Bereits nach relativ kurzer Zeit verbesserten sich die Blutwerte von Jan, sein zuvor zerstörtes Knochenmark nahm seine normale Funktion wieder auf und er konnte das Krankenhaus mit guter Perspektive verlassen. Dank der Stammzelltransplantation ist Jan heute gesund und seine Lebensqualität ist nahezu identisch mit der von nicht erkrankten Kindern.

Stammzellen leisten einen wichtigen Beitrag bei der Behandlung onkologischer Erkrankungen. Sie können den Krebs selbst zwar nicht besiegen, aber sie sind zwingend notwendig, um nach einer Hochdosis-Chemotherapie das zerstörte Knochenmark und damit das blutbildende System und das Immunsystem wieder aufzubauen. Noch gehört die Anwendung von Stammzellen im Rahmen dieser so genannten klassischen Stammzellmedizin zu den häufigsten Transplantationen. Seit einigen Jahren werden aber weitere, sehr vielversprechende und neue, Anwendungsmöglichketen untersucht. Im Bereich der Regenerativen Medizin eröffnen sich gerade neue Wege um zukünftig Rückenmarksverletzungen, Typ-1-Diabetes, Hirnschädigungen und viele andere Erkrankungen mit Hilfe von Stammzellen zu therapieren.

Auch im Rahmen der Regenerativen Medizin leistet Vita 34 wichtige Beiträge zur Forschungsförderung. So konnte von 2008 bis 2012 eine klinische Studie für erkrankte Kinder mit Typ-1-Diabetes unterstützt werden, die heute als wichtige Grundlage für die weiteren therapeutischen Entwicklungen gilt. Derzeit wird eine mögliche vorbeugende Wirkung von Nabelschnurblut-Transplantationen diskutiert. In einer großangelegten Studie wird in Australien untersucht, ob die Transplantation körpereigenen Nabelschnurblutes bei Hochrisikokindern einen Ausbruch des Typ-1-Diabetes verhindern kann.

Stammzellen leisten einen wichtigen Beitrag bei der Behandlung onkologischer Erkrankungen. Sie können den Krebs selbst zwar nicht besiegen, aber sie sind zwingend notwendig, um nach einer Hochdosis-Chemotherapie das zerstörte Knochenmark und damit das blutbildende System und das Immunsystem wieder aufzubauen.

Die zukünftige Entwicklung ist abzusehen

Aktuell unterstützt Vita 34 ein gemeinsames Projekt an der Charité Berlin sowohl finanziell als auch personell. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird Vita 34 die Einlagerung der entnommenen Nabelschnurblut-Präparate verantworten. „In unserer Klinik werden jährlich rund 5.000 Kinder geboren. Die Erforschung von Behandlungsmöglichkeiten mit Nabelschnurblut im frühkindlichen Alter soll zukünftig sicherstellen, dass noch mehr Kinder gesund aufwachsen“, unterstreicht Prof. Dr. Wolfgang Henrich, Direktor der Klinik für Geburtsmedizin der Berliner Charité und Leiter der Studie. „Mit Vita 34 als Pionier unter den privaten Nabelschnurbanken in Europa haben wir einen erfahren Studienpartner, der unsere diesbezügliche Vision teilt und ebenfalls seit Jahren an ihrer Realisierung arbeitet.“ Von den Ergebnissen der Studie verspricht sich das Forscherteam neue Erkenntnisse, die eine Grundlage für zukünftige Untersuchungen zur klinischen Anwendung von Nabelschnurblut bei Früh- und Risikogeburten bilden sollen. Das Projekt der Charité baut auf Erkenntnissen einer Studie der Phase I in den USA auf, in der positive Effekte bei der Behandlung von Säuglingen mit hypoxisch ischämischer Enzephalopathie („HIE“) mit Nabelschnurblut aufgezeigt worden.

Die zukünftige Entwicklung ist abzusehen und kann schon heute als Trend beobachtet werden: Nabelschnur als Stammzellquelle erster Wahl wird Knochenmark in den kommenden Jahrzehnten nach und nach verdrängen. Nicht die Frage, ob heute bereits Kinder mit dem eigenen Nabelschnurblut behandelt werden können, steht im Mittelpunkt, sondern die optimale Versorgung mit den besten Stammzellen im fortgeschrittenen Lebensalter der heute Geborenen. Wenn man bedenkt, dass noch heute in Deutschland nur ein geringer Bruchteil aller Nabelschnurblute für eine Spende oder zur familiären Prävention konserviert wird und mehr als 97 % aller Nabelschnüre jährlich als Klinikabfall enden, wird die Dimension des Problems für kommende Generationen deutlich. Jedes weggeworfene Nabelschnurblut ist unwiederbringlich verloren. Da Nabelschnurblut nur einmal im Leben, nämlich unmittelbar nach der Geburt, gewonnen werden kann, können auch nur die heute lebenden Eltern und Großeltern vorausschauend einen wichtigen Beitrag für eine gesunde Zukunft ihrer Kinder bzw. Enkel leisten und die Nabelschnurblutstammzellen auf die Zeitreise schicken.