
Bub oder Mädchen? Was das Geschlecht deines Babys bestimmt
Viele werdende Eltern sind neugierig, ob sie einen Sohn oder eine Tochter erwarten – spätestens rund um die 15. Schwangerschaftswoche kann das Geschlecht per Ultraschall festgestellt werden. Doch manche Paare überlegen bereits vor der Schwangerschaft, ob sie das Geschlecht beeinflussen können. Geht das wirklich? Hier erfährst du, wovon das Geschlecht deines Babys tatsächlich abhängt.
Ob ein Baby ein Junge oder ein Mädchen wird, wird genetisch festgelegt. Jede Person trägt ein Paar Geschlechtschromosomen in sich: Frauen haben zwei X-Chromosomen (XX), Männer ein X- und ein Y-Chromosom (XY). Da die Eizelle der Mutter immer ein X-Chromosom enthält, entscheidet das Spermium des Vaters über das Geschlecht des Kindes. Bringt es ein X-Chromosom mit, wird es ein Mädchen – bei einem Y-Chromosom entsteht ein Junge.
Zusätzlich gibt es auch genetische Varianzen, wie etwa das Turner-Syndrom, bei dem nur ein X-Chromosom vorhanden ist.
Rund um das Thema Geschlechtsbeeinflussung gibt es zahlreiche Theorien. Eine weitverbreitete Annahme besagt, dass Spermien mit einem X-Chromosom langsamer sind, aber länger in der Gebärmutter überleben. Daher sei die Wahrscheinlichkeit für ein Mädchen höher, wenn der Geschlechtsverkehr einige Tage vor dem Eisprung stattfindet. Spermien mit einem Y-Chromosom hingegen sind schneller, haben aber eine kürzere Lebensdauer – daher sollte für einen Jungen der Sex möglichst nah am Eisprung sein.
Diese Methode klingt spannend, ist aber wissenschaftlich nicht belegt. Ebenso existieren Theorien, die behaupten, dass das elektrische Potenzial von Spermien eine Rolle spielt – auch hier fehlen jedoch fundierte Studien. Fakt ist: Die Chance auf ein bestimmtes Geschlecht bleibt bei natürlicher Empfängnis immer bei etwa 50 %.
Medizinische Methoden zur Geschlechtsbestimmung
Die einzigen bewährten medizinischen Methoden zur Geschlechtsselektion sind spezielle Verfahren wie die Präimplantationsdiagnostik (PID) bei einer künstlichen Befruchtung (IVF) oder das sogenannte Spermien-Clustering. Diese Techniken werden allerdings nur bei medizinischer Notwendigkeit angewendet, zum Beispiel wenn es um geschlechtsgebundene Erbkrankheiten geht.
Ab wann kann man das Geschlecht erkennen?
Das Geschlecht wird bei der Befruchtung bestimmt, doch im frühen Entwicklungsstadium sehen alle Embryonen gleich aus. Erst ab der 12. Schwangerschaftswoche kann das Geschlecht im Ultraschall erkennbar sein – oft aber erst sicher um die 15. bis 20. Woche. Faktoren wie die Qualität des Ultraschallgeräts, die Erfahrung des Arztes und vor allem die Lage des Babys in der Gebärmutter spielen eine Rolle.
Neben dem Ultraschall gibt es nicht-invasive pränatale Tests (wie den NIPT), die mit hoher Genauigkeit das Geschlecht bestimmen können. Mit 100 % Sicherheit bringt ein Karyotyp-Test, der nach invasiven Untersuchungen wie der Amniozentese erstellt wird, Klarheit.
Früher war das Geschlecht oft bis zur Geburt ein Rätsel, weshalb zahlreiche Mythen entstanden sind. Eine beliebte Theorie besagte, dass ein runder Babybauch auf ein Mädchen und ein spitzer auf einen Jungen hinweist. Andere glaubten, dass Mädchen der Mutter „die Schönheit rauben“, während Jungen sie strahlen lassen. Auch Essensgelüste sollten Hinweise liefern: Lust auf Süßes? Dann wird es ein Mädchen. Lieber Saures? Dann ein Junge!
Solche Mythen sind zwar unterhaltsam, aber wissenschaftlich nicht haltbar. Dank moderner Technik müssen Eltern heute nicht mehr raten – sie können sich einfach überraschen lassen oder sich frühzeitig Gewissheit holen.
Fazit: Das Geschlecht eines Kindes wird genetisch durch den Vater bestimmt, und jede natürliche Schwangerschaft hat eine 50:50-Chance auf ein Mädchen oder einen Jungen. Theorien zur Geschlechtsbeeinflussung sind wissenschaftlich nicht belegt, auch wenn viele daran glauben. Wer es genau wissen will, kann sich ab der 15. Woche auf einen Ultraschall verlassen – oder sich bis zur Geburt überraschen lassen!