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Reform der Hebammenausbildung: Hebammen sollen künftig studieren

Hebammen braucht das Land. Die Zahl der Geburten in Deutschland steigt wieder. Die Kreißsäle sind voll und Hebammen so gefragt wie nie. Doch in den letzten Jahren haben immer mehr Hebammen ihren Beruf an den Nagel gehängt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Politik möchte in Absprache mit den Verbänden gegensteuern und die Hebammenausbildung reformieren. Um Hebamme zu werden, muss ab 2020 ein duales Studium absolviert werden.

Krise im Kreißsaal

Die Deutschen bekommen wieder mehr Kinder. Was sich auf den ersten Blick nach einer sehr guten Nachricht anhört, bringt jedoch werdende Mütter zur Verzweiflung. Sie finden kaum noch eine Hebamme. Es mehren sich auch die Berichte, dass Frauen in den Wehen von Kliniken bereits abgewiesen werden mussten, weil alle Kreißsäle belegt und keine Hebammen mehr verfügbar waren.

Die Krise im Kreißsaal beschäftigt mittlerweile sogar die Politik. Sie will die Bedingungen für Hebammen verbessern und so den Beruf wieder attraktiver machen. Seit Jahren kämpfen die Hebammen in Deutschland für eine bessere Bezahlung und vor allem gegen die ständig steigenden Kosten für die Berufshaftpflichtversicherung. Hinzu kommen lange, kaum planbare Arbeitstage, viel Bürokratie und steigender Druck in den Kliniken. Da Geburtshilfe für die Kliniken kaum Gewinne abwirft, haben viele kleinere Kliniken auf dem Land ihre Kreißsäle geschlossen. Die verbliebenen Kliniken müssen daher immer mehr Schwangere betreuen und Frauen für die Geburt weitere Wege auf sich nehmen. Die Belastungen für das Personal sind immens und die Verantwortung riesig.

Akademisierung der Hebammenausbildung: Von der Hebammenschule an die Universität

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn möchte die Hebammenausbildung reformieren. Bislang mussten angehende Hebammen in Hebammenschulen die Schulbank drücken. Das Erlernen des Berufes war, wie bei den Krankenschwestern, als dreijährige duale Ausbildung angelegt. Die Hebammenschulen sind dabei traditionell an Krankenhäuser angegliedert. Um die geschützte Berufsbezeichnung „Hebamme“ (bzw. Entbindungspfleger) tragen zu dürfen, schloss die Ausbildung nach 1.600 Theoriestunden und 3.000 Praxisstunden mit einer staatlichen Prüfung, dem sogenannten Staatsexamen, ab. All das ist im Hebammengesetz (HebG) geregelt.

Nach dem neu eingebrachten Gesetzesvorschlag des Bundesgesundheitsministers soll sich das ab Anfang 2020 ändern. Die Ausbildung wird in Zukunft, wie es eine EU-Richtlinie vorgibt, auch in Deutschland als ein duales Studium an einer Hochschule absolviert. Das Studium verbindet wissenschaftliches Arbeiten mit einem hohen Praxisanteil, der in Krankenhäusern und/oder Geburtshäusern vermittelt wird. Angestrebt ist eine Regelstudienzeit von sechs bis acht Semestern. Das Hebammen-Studium wird letztlich mit einer staatlichen Prüfung und dem akademischen Grad „Bachelor“ abgeschlossen.

Dem beständigen Wandel Rechnung tragen

Die Hoffnung ist, mit dieser Reform den Beruf nicht nur moderner, sondern auch attraktiver zu machen. Der Hebammenberuf hat sich in den letzten Jahrzehnten beständig weiterentwickelt, sodass Hebammen faktisch bereits heute auf einem akademisierten Niveau arbeiten. Sie dürfen sehr selbstständig und unabhängig die Schwangeren betreuen. Das ist im deutschen Gesundheitssystem einmalig. Die Akademisierung des Berufsabschlusses wird zu einer neuen Aufgabenverteilung zwischen Ärzten und Hebammen führen und helfen, unnötige Hierarchien zum Wohle der Frauen und der Babys abzubauen.

Der Abschluss des Studiums mit dem Bachelor ermöglicht auch die Etablierung von aufbauenden Masterstudiengängen und erhöht somit die Möglichkeiten für Weiterqualifizierungen, die die persönliche Karriereplanung voranbringen. Mit dem neuen Abschluss werden weiterhin die Freizügigkeit und die freie Berufsausübung innerhalb der EU gestärkt, denn in Deutschland ausgebildete Hebammen können dann in jedem Land der Europäischen Union arbeiten. Bislang müssen Hebammen aus Deutschland, wenn Sie beispielsweise in Skandinavien arbeiten wollen, eine Anerkennung der Hebammenausbildung bei den zuständigen Behörden vor Ort beantragen. Diese unnötige Bürokratie wird nach 2020 entfallen.

Für alle zukünftigen Hebammen, die sich aktuell in der Ausbildung befinden, muss eine Übergangsregelung gefunden werden, die Benachteiligungen oder unterschiedliche Lohnniveaus verhindert.

In Ballungsräumen kann es passieren, dass Schwangere bis zu 80 Hebammen kontaktieren müssen, um eine Betreuung zu finden. Dabei hat jede gesetzlich versicherte Schwangere Anspruch auf Hebammenleistungen während der Schwangerschaft, der Geburt und auch im Wochenbett.1

Hebamme: Ein wunderschöner Beruf mit vielen Belastungen

Vita 34 begrüßt alle Maßnahmen, die Hebammen bei der Ausübung ihres Berufes unterstützen. Wir kennen die Situation von Hebammen als freiberufliche Hebamme, als angestellte Hebamme in der Klinik oder als Leiterin eines Geburtshauses sehr genau, , da wir auf Grund unseres Produktes regelmäßig mit ihnen in Kontakt stehen.

Dieser uralte Beruf ist wunderschön und dennoch mit großen körperlichen und mentalen Belastungen verbunden. Hebammen helfen schließlich den Babys beim Start ins Leben. Sie müssen dabei Prozesse begleiten, die physische wie psychische Ausnahmesituationen sind. Sie benötigen medizinisches Wissen und psychologisches Feingefühl. Dabei dürfen sie sich keine Fehler leisten. Und mit der Geburt ist zwar ein erster, wichtiger Schritt ins Leben getan, doch auf die Hebammen warten viele weitere Aufgaben. Möchten beispielsweise die frischgebackenen Eltern das Nabelschnurblut einlagern, muss die Hebamme nach dem Abnabeln die Nabelvene punktieren und das stammzellreiche Nabelschnurblut richtig auffangen. Beim APGAR-Test wird der Zustand des Neugeborenen in den ersten Minuten beurteilt. Und beim Bonding werden die Weichen für eine gute Mutter-Kind-Beziehung gestellt. Im Rahmen der Wochenbettbetreuung geben Hebammen frischgebackenen Müttern viele wertvolle Tipps rund ums Stillen, Tragen und Wickeln. Sie schauen außerdem regelmäßig nach, wie sich der kleine Erdenbürger entwickelt und wie es den Mamas geht.

Vita 34 schult medizinisches Fachpersonal

Kaum ein anderer Beruf ist so abwechslungsreich wie der der Hebamme. Stillstand gibt es hier nicht. Kinder werden schließlich auch an Weihnachten, Silvester oder Ostern und rund um die Uhr geboren. Wir bringen Ärzte und Hebammen auf den neuesten Stand in puncto Stammzellen und deren Anwendungen in der modernen Medizin. Vita 34 schult regelmäßig das Klinikpersonal innerhalb unseres Kliniknetzwerkes. Dabei üben unsere Stammzellexperten gemeinsam mit dem medizinischen Fachpersonal die Nabelschnurblut-Entnahme, damit möglichst viel des „Schatzes aus der Nabelschnur“ aufgefangen und eingelagert werden kann, denn die Anzahl der Stammzellen korreliert maßgeblich mit der gesicherten Menge des Nabelschnurblutes. Für eine optimale Behandlung wird später eine gewisse Mindestzellzahl benötigt. Es mag sich vielleicht etwas pathetisch anhören, aber letztlich geht es wirklich um jeden einzelnen Tropfen Nabelschnurblut – und das für jedes Neugeborene für welches Nabelschnurblut abgenommen wird!

Möchten Sie mehr zur Einlagerung und Aufbereitung von Nabelschnurblut erfahren, rufen Sie uns an. Die kostenlose Hotline ist von Montag bis Freitag zu den Geschäftszeiten geschalten. Am Telefon beantwortet der Vita 34-Kundenservice ausführlich alle Fragen.

1 Quelle für Zitat: https://www.lieberjens.de/