Stammzellspenderdatei

Was ist eine Stammzellspenderdatei und warum ist sie so wichtig?

In einer Stammzellspenderdatei werden die Namen und Informationen von potenziellen Stammzellspendern verwaltet. Benötigt ein Patient eine Stammzelltransplantation wenden sich Ärzte an die Stammzellspenderdateien, wenn kein geeigneter Spender innerhalb der Familie gefunden wird. Die Chancen dafür liegen statistisch bei rund einem Drittel. In zwei Drittel der Fälle läuft die Suche also über ein Stammzellregister, wie die Stammzellspenderdateien auch genannt werden.

Stammzelltransplantationen kommen bei Blutbildungsstörungen wie Aplastischer Anämie oder Leukämie sowie nach schweren Chemotherapien und Bestrahlungen zur Anregung der Blutbildung zum Einsatz.

Vor allem bei Leukämie ist eine Stammzelltransplantation für die Patienten oftmals die einzige Chance auf Heilung.

Wer kann sich für eine Stammzellspenderdatei registrieren lassen?

Als Stammzellspender nehmen die Stammzellspenderdateien in Deutschland alle gesunden Menschen auf, die mindestens 50 Kilogramm wiegen und zwischen 18 und 55 Jahre alt sind. Nachdem die persönlichen Daten sowie eine ausführliche Anamnese erhoben wurden, erfolgt die sogenannte Typisierung. Dazu wird dem potenziellen Spender eine kleine Menge Blut oder eine Speichelprobe entnommen und im Labor analysiert. Die Mitarbeiter dort bestimmen die sogenannten HLA-Merkmale. Bei den Humanen Leukozyten Antigenen handelt es sich um ganz typische Strukturen auf der Oberfläche der Körperzellen. Sie helfen dem Immunsystem dabei, eigene und fremde Zellen zu unterscheiden. Die HLA-Merkmale sind fast so individuell wie ein Fingerabdruck. Bei einer Stammzellentransplantation müssen die Merkmale von Spender und Empfänger so identisch wie möglich sein, um eine unerwünschte Abstoßung zu vermeiden.

Wenn man sich vor Augen führt, dass mehrere 10.000 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten der HLA-Merkmale existieren, wird deutlich, warum sich die Suche nach einem passenden Spender so schwierig gestaltet.

Was passiert nach der Typisierung?

In Deutschland gibt es mehrere Stammzellspenderdateien wie z. B. die Stefan-Morsch-Stiftung oder das Norddeutsche Knochenmark- und Stammzellspenderregister. Sie sind in unterschiedlichen Regionen aktiv. In der Organisation der dezentralen Struktur gibt es jedoch das Zentrale Knochenmarkspender-Register der Bundesrepublik Deutschland (ZKRD). Dorthin melden alle Stammzellspenderdateien alle anonymisierten Informationen der registrierten Stammzellenspender. Hier werden dann die Merkmale von Patienten auf der ganzen Welt abgeglichen. Dieses System ermöglicht, dass sich potentielle Spender nur in einer einzigen Stammzellspenderdatei registrieren müssen und trotzdem Menschen auf der ganzen Welt helfen können.

Die Typisierung der Stammzellenspender ist aufwendig und teuer. Daher sind die Stammzellenspenderdateien auf finanzielle Unterstützung in Form von Spenden durch Privatleute oder Unternehmen angewiesen. Wer also selbst nicht als Stammzellenspender infrage kommt, kann sich trotzdem engagieren – beispielsweise mit einer Geldspende oder durch die Organisation einer Typisierungsaktion.

In eigener Sache: Mit stemcellsearch.org hat Vita 34 zusammen mit den internationalen Partnern ein eigenes Stammzellregister aufgebaut, um die Suche nach Nabelschnurblut-Stammzellen zu vereinfachen. Diese können Eltern im Rahmen der kostenlosen Zusatzangebote VitaPlusSpende bzw. VitaMeins&Deins spenden. Bei stemcellsearch.org ist es Ärzten und Patienten möglich, direkt zu suchen. Das nationale Stammzellregister muss nicht eingeschalten werden.

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