Aplästische Anämie bzw. Panmyelopathie

Ursachen, Symptome, Behandlung und Therapie

Aplastische Anämie: Symptome und Ursachen

Bei einer Aplastischen Anämie ist die Zellproduktion im Knochenmark entweder sehr stark eingeschränkt oder völlig zum Erliegen gekommen. Das Knochenmark ist für die Blutbildung zuständig, sodass bei einem Knochenmarkversagen nicht mehr ausreichend Erythrozyten und Leukozyten, also rote und weiße Blutkörperchen, sowie Thrombozyten (Blutplättchen) gebildet werden. Diese Panzytopenie führt unter anderem zu Symptomen wie Blässe, Müdigkeit, einer gesteigerten Infektanfälligkeit und einer erhöhten Blutungsneigung. Die Ursachen der sehr seltenen Aplastischen Anämie sind bisher nicht endgültig geklärt. Experten vermuten eine genetische Veranlagung, die dann bei bestimmten äußeren Einflüssen, wie Medikamenten, Toxinen oder Viren zum Ausbruch der Krankheit führen kann. Ganz selten ist die Krankheit angeboren.

Behandlung und Therapie der Aplastischen Anämie

Zunächst können die Symptome mit Bluttransfusionen und auftretende Infektionen mit Antibiotika behandelt werden. Die spezifische Therapie der Aplastischen Anämie wird in Abhängigkeit verschiedener Faktoren gewählt, dabei spielen etwa das Alter des Patienten eine Rolle und die Ausprägung der Krankheit. Wichtig ist außerdem, dass schnell mit der Therapie begonnen wird, um Komplikationen zu vermeiden. Im Knochenmark von betroffenen Patienten können T-Lymphozyten nachgewiesen werden, die sich gegen die eigenen Knochenmarkstammzellen richten. Durch eine immunsuppressive Therapie können diese T-Zellen zerstört werden, sodass sich das Knochenmark wieder erholen kann. Bei etwa 50 bis 75 Prozent der Patienten wird auf diese Weise eine Remission oder Teilremission erreicht. Die zweite Therapiemöglichkeit ist eine Knochenmark- oder Stammzelltransplantation, die insbesondere bei jungen Patienten oftmals empfohlen wird.

Welche Möglichkeiten bietet die Stammzellforschung?

Neben der immunsuppressiven Therapie stellt eine Stammzelltransplantation eine zweite Behandlungsmöglichkeit der Aplastischen Anämie dar. Dazu können Stammzellen aus dem peripheren Blut oder Stammzellen aus dem Knochenmark verwendet werden, wobei sich bei Letzteren größere Erfolge gezeigt haben. Bei Geschwistern ist die Chance am größten, dass sie sich als Spender eignen. Bevor die Stammzellen transplantiert werden können, wird in der Konditionierungsphase das Immunsystem durch eine Chemotherapie vollständig zerstört. Die gespendeten Stammzellen werden nun über eine Transfusion zugeführt und stellen die gesunde Knochenmarkfunktion und Blutbildung wieder her. Diese Stammzelltransplantation ist mit erheblichen Risiken verbunden, da es zum einen durch das Zerstören des Immunsystems zu schweren Infektionen kommen kann und zum anderen besonders bei Stammzellen von fremden Spendern die Gefahr besteht, dass Abstoßungsreaktionen auftreten. Es ist daher ein wichtiges Ziel der Stammzellforschung, dieses Risiko weiter zu minimieren, um mehr Patienten mit Aplastischer Anämie diese Therapie zu ermöglichen, wenn die immunsuppressive Therapie nicht den gewünschten Erfolg zeigt.[1]

In eigener Sache: Vita 34 hat bereits Stammzellen bei Aplastischer Anämie bereitgestellt

Stammzellen aus bei Vita 34 eingelagerten Stammzelldepots kamen bereits im Rahmen der Behandlung bei Aplastischer Anämie zum Einsatz. Einem fünfjährigen Jungen wurden die Stammzellen seines Geschwisterkindes sowie einem elfjährigen Jungen die eigenen Stammzellen verabreicht.

 

Quellen:

  • [1] Vgl u.a.: Ladeb, S.; Abdelkefi, A.; Torjman, L. (et al): Allogeneic hematopoietic stem cell transplantation for acquired aplastic anemia using cyclophosphamide and antithymocyte globulin: a single center experience. IN: Bone Marrow Transplantation advance online publication 27 July 2009. DOI: 10.1038/bmt.2009.175.
    und National Institutes of Health: Allogeneic Hematopoietic Stem Cell Transplantation for Severe Aplastic Anemia and Other Bone Marrow Failure Syndromes Using G-CSF Mobilized CD34+ Selected Hematopoietic Precursor Cells Co-Infused with a Reduced Dose of Non-Mobilized Donor T-Cells. NCT01174108
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